Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Recht und Politik
Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben - Beiträge aus Religion, Theologie, Ethik, Recht und Wirtschaft
Seite - 43 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 43 - in Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben - Beiträge aus Religion, Theologie, Ethik, Recht und Wirtschaft

Bild der Seite - 43 -

Bild der Seite - 43 - in Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben - Beiträge aus Religion, Theologie, Ethik, Recht und Wirtschaft

Text der Seite - 43 -

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783847111658 – ISBN E-Lib: 9783737011655 HandlungenGottesaufdiebeidenGruppenaufteilen,alsgeltenurdenVätern die Liebe Gottes und Israel bloß die Erwählung. Der Wortgebrauch ist im Deuteronomiumvielmehr systematisiert, 10,15 fasst 4,37 und 7,7–8 zusam- men.DemnachgehörtauchdieErwählungzumMysteriumderLiebeGottes,ist wie die Liebe voraussetzungslos und affektgeladen, allerdingsmit ihr nicht identisch. Israel soll darauf – vermutlich wegen des Beschneidungsbundes Abrahams, andenmanbei denVätern denkt –mit derBeschneidung seines Herzens antworten; es soll seine Halsstarrigkeit, das heißt: seine wider- spenstigeundtrotzigeGesinnung,aufgeben(Vers16).DanachwirdJHWH,der Gott Israels, nochmalsmit hymnischen Superlativen gepriesen, jetzt als ge- waltiger Kriegsheld voll numinosen Schreckens und als unbestechlicher Richter (Vers17).DiemeistendieserFormulierungenhabenihreVorbilder in der altorientalischen, insbesondere der neuassyrischen Königstitulatur.5 „Gottes vorrangigeOption“6aber gilt dengesellschaftlichenRandgruppen in Israel. Als idealerKönig verhilft er ihnenunbestechlich zu ihremRecht bzw. versorgt siemitdenzumLebennotwendigenGütern7: Er[JHWH,euerGott,] verschafftWaisenundWitwen8Recht und liebtden9Fremden (ge¯r), sodass10 er ihmNahrungundKleidunggibt. (Vers18). 5 MosheWeinfeld,Deuteronomy1–11.ANewTranslationwith Introduction andCommen- tary,TheAnchorYaleBibleCommentaries5,NewYork1991,S. 438.Vgl.auchPs24,8;47,3; 136,2–3. 6 TimoVeijola, Das fünfte BuchMose (Deuteronomium):Kapitel 1,1–16,17,DasAlteTesta- mentDeutsch8,1,Göttingen2004,S. 257. 7 Vgl. z.B. die hymnischen Prädikationen JHWHs als König in Ps146,7–9, die u.a. in An- lehnung an die deuteronomische Trias der „Fremden,Waisen undWitwen“ formulieren: „JHWHliebtdieGerechten(8b), JHWHbeschütztdieFremden,erhilftaufdenWaisenund Witwen (9a)“.Vgl. Jos8E.Ram&rezKidd,Alterity and Identity in Israel. The gr in theOld Testament,Beihefte zurZeitschrift fürdie alttestamentlicheWissenschaft 283,Berlin1999, S. 78–79. 8 Als lectio difficilior desMasoretentextes gegen die Septuaginta, die den Fremden in An- passungandieüblichedreigliedrigeFormeleinbezieht. ImUnterschiedzudieserTrias fehlt in10,18außerdembeiWitweundWaisewiebeimFremdenderArtikel. 9 ImHebräischenfehltauchandieserStellewiebei„Waise“und„Witwe“derArtikel,weil es sich bei allen drei Bezeichnungen um einen Kollektivsingular handelt. Er lässt sich im Deutschen nicht durch den unbestimmtenArtikel wiedergeben, weil dadurch der falsche Eindruckentstehenkönnte,eshandlesichjeweilsumeineeinzigePerson.Deshalbmussdie deutscheÜbersetzungandieserStelledenArtikelverwenden. 10 DieInfinitivgruppe(la¯tæt)drücktsemantischeinepraktischeKonsequenzaus,diesichaus derHaltungderLiebeGotteszumFremdenergibt–OskarDangl,MethodenimWiderstreit. SprachwissenschaftlicheZugänge zurdeuteronomischenRede vonder LiebeGottes, Text- wissenschaft – Theologie – Hermeneutik – Linguistik –Literaturanalyse – Informatik 6, Tübingen1993,S. 214. DerblindeFleck–dasGebot,denFremdenzu lieben 43 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
zurück zum  Buch Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben - Beiträge aus Religion, Theologie, Ethik, Recht und Wirtschaft"
Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben Beiträge aus Religion, Theologie, Ethik, Recht und Wirtschaft
Titel
Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben
Untertitel
Beiträge aus Religion, Theologie, Ethik, Recht und Wirtschaft
Autoren
Irene Klissenbauer
Franz Gassner
Petra Steinmair-Pösel
Herausgeber
Peter G. Kirchschläger
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7370-1165-5
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
722
Kategorie
Recht und Politik
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Menschenrechte und Gerechtigkeit als bleibende Aufgaben