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Vorwort:
Die vorliegende Arbeit (3. Auflage, 9. Juli 2015, aufgrund neuer eingegangener Hinweise,
Materialbeiträge bzw im Zuge der weitreichenden Recherchen für nachfolgende Publikationen
überarbeitet und ergänzt) ist Teil unseres Projektes, die vormals existente Herrschaft Hagen am
Fuße des Linzer Pöstlingbergs aufgrund noch erreichbarer Überlieferungen, weit zurückliegender,
heute teilweise nicht mehr belegbarer historischer Ereignisse aus dem örtlichen bzw herrschaftlich-
adeligen Umfeld und Versippungsverband dokumentationsmäßig festzuhalten und so davor zu
bewahren, total in Vergessenheit zu geraten. Die letzten herrschaftlichen „Haupt- und Kronzeugen“ –
Edelsitz, Nebengebäude, Archiv - wurden 1963 mit der Demolierung des Schlosses Hagen eliminiert.
Das Schloss selbst und in gesonderter Unterschutz-Stellung (1949) das Stifterzimmer1 standen wohl
unter Denkmalschutz, doch dieser wurde vom Bundesdenkmalamt im Hinblick auf den geplanten
Abriss "rechtzeitig aufgehoben", wie auch in der Gegenwart hinsichtlich der Eisenbahnbrücke.
Materialsammlung und -bearbeitung schöpften aus gedruckten und handschriftlichen Quellen
– ua dem wertvollen Exzerpt-Material des sogenannten „Hagen´schen Vnderthannen-
Schuellbuechls,2 dessen Basis-Fassung vermutlich bereits um 1600 unter der damaligen Besitzerin
des Hagen, Barbara Bischoff, von deren Schreiber Wolfgang Stauffenbuel3 begonnen, von späteren
Besitzern des Schlosses fortgeführt und unter Graf Nicklas vClam durch „Bruder Josephus“ 1748
beendet wurde - kollationierten Abschriften, sowie aus mündlichen Überlieferungen und
Berichten von Orts- und Zeitzeugen, Geschichtsforschern.
Bei der Behandlung historischer Fragen kommt auch der Volksüberlieferung nicht zu
unterschätzende Bedeutung zu. Die Erzähltradition ist vor allem dort von ausgeprägt
kulturhistorischem Wert, wo archivalische Quellen spärlich sind oder ganz fehlen, wie im Fall
Hagen. In schriftarmen Zeiten waren es primär anonyme Einzelpersonen, die bestimmte, besondere
und denkwürdige Ereignisse in begleitende Texte fassten und dem Volk dadurch verständlich und
merkbar aufbereiteten. So steht hinter fast jeder Sage ein mit einem speziellen Geschehen näher
befasster „Schöpfer“. Mag die Formulierung der zunächst primär mündlich ausgearbeiteten und von
nachfolgenden Autoren schriftlich konzipierten Erzählungen im Lauf der Jahrhunderte mitunter
auch etwas abgeändert, ausgeschmückt oder erweitert worden sein, bleibt der Kern der Aussagen
doch meist gewahrt und bringt Licht in die Epoche bzw in das Umfeld der jeweiligen Begebenheit.
Im Hagen scheint dieses Geschichts- und Volksgut dank der Initiativen und
Förderungsbestrebungen der Eigentümer relativ kontinuierlich aufgezeichnet worden zu sein, wie
ua aus Abschriften-Angaben ersichtlich ist. Laut Aussage der letzten privaten Allein-Inhaberin des
Hagen, Frau Margarethe Falk-Weingärtner, besaß Schloss Hagen "das älteste Archiv von Linz“, es
sei sehr gut ausgestattet, reiche zurück bis ins 9. Jh und sporadisch darüber hinaus.4 Die zur
Verfügung stehenden Abschriften von Urkunden und Dokumenten aus dem einstigen
Schlossarchiv, teils sogar vom Schlossbesitzer Josef Weingärtner persönlich überprüft, vermitteln
1 Vgl Schäffer, Adalbert Stifter und Schloss Hagen.
2 Auch „Clam´sches Lernbüchl“, „Clam´sches Unterthanen Schuell-und lerbuechl“, u. ä. Dazu auch Privatinformation
[fortan Abkürzung „PI“] Burgstaller Ernst (bzgl Recherche Pfeffer) 12. November 1997, Reder Walter, PI 16. Februar
2000, 19. März 2001; Steininger, PI 29. September 1998, Hirschfeld Stefanie PI ua 2002 (via Lehrer Max Gielge).
3 „Wolffgangus Stauffenbuel 'Zuer hanndt gebracht glaubwierdig historiae, briefflich vrkhundt vndt vorhanndten
monumenti mit sunndte(r)n Vleiss Zuesamntragen durch mi Egidien Stauffenbuell .....'". Beendet 1617, offensichtlich
nach dem Tod der Auftraggeberin Barbara Bischoff. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 8. Egidius Stauffenbuell
könnte ein zur Unterstützung hinzugezogener Verwandter des Schreibers gewesen sein - oder aber es handelt sich um
dessen zweiten Vornamen.
4 Aussage ua gegenüber Prof. Dr. Ernst Burgstaller und dem damals im Hagen wohnhaften Künstler Robert
Himmelbauer, sowie Nachbar Ludwig Pruscha.
Zur Aussage "von Linz" ist zu erläutern, dass Hagen erst 1919 mit der Gemeinde Pöstlingberg zu Linz eingemeindet
wurde.
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Titel
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Untertitel
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.25 x 29.72 cm
- Seiten
- 106
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute