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*Der „Hof auf der Burg“, später „Spa[t]zenhof“:
Burgerhof Lorenz Johann, PA
**Der Begriff „Burg“ im Raum Urfahr verursachte bereits in der Vergangenheit manche
Überlegung und Nachforschung. Wenn auch bisher außer in historischen Legenden [s.u.] nicht
nachweisbar, erscheint hier doch die Möglichkeit einer prähistorischen oder keltischen (Wall-)
Burg im Bereich des Areals Hagen durchaus vorstellbar.
Ausschlaggebend für diese Erwägung waren ua der Verkauf des Burgerhofes („Hof auf der Burg“ /
Burgerhof) durch Wolfgang Zinispan und seine Söhne 22 am 14. August 1452, 23 sowie vor allem
die Aussage des Balthasar Eberstaller, Pfarrers zu Hellmonsödt beim Verkauf seines Gutes an
Herrn Ulrich vStarhemberg am 13. Februar 1477: Das Gut „auf der purgk herderhalb der Tunar
gegen dem Geschloss zu Lynnz über“.24 Eine Burg gegenüber dem Linzer Schloss ist zumindest
für die dokumentierten Zeit-Epochen nicht urkundlich belegt. Wohl wäre Schloss Hagen von der
Lage her für die oben erwähnte Burg denkbar, allein es gab zu jener Zeit an seiner Stelle lediglich
das „Gut im Hakken“.
**Allerdings wäre bzgl der Bezeichnung „Burg“ die Möglichkeit einer längst verschwundenen,
vielleicht überbauten oder aufgrund der Holz-Erde-Technik bereits zerstörten Befestigungsanlage,
einer Parallele zum Freinberg, denkbar.25 Diese These erhielt Nahrung ua durch die Tatsache,
22 Die Zinispan (vm böhmischer Herkunft) gehörten zu den reichsten und angesehensten Edelbürgern Freistadts/OÖ,
hatten verschiedene Stadtämter inne, betrieben Kaufmanns- und Geldgeschäfte, besaßen zahlreiche Eigen-Güter und
rittermäßige Lehen, standen in unterschiedlichen Partei- und Lehensverbindungen zu den Herrn vWallsee und den
Rosenbergern. Cori, Grenzfehden, 7. Rappersberger, Ratshäuser, 44. Hanns Zinispan hatte ua vom Schwiegervater
Reinprechts IV. vW, Heinrich vRosenberg, Lehen inne gehabt: OÖUB, XI, 693/694, Nr. 781. Fellner, Schlossmuseum
Museum Freistadt, diverse PI. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I (Ms). Vgl Internet, wikipedia, Zinispan.
Brachmann, Zinspanhof, Heimatblatt Nr. 24. Hans Zinispan war mit den Harrach, Greisseneck, Volkra und Piber
verwandt, welche ebenfalls den Übertritt in den Adelsrang erreichten. Birngruber, Waldenfels, 270.
23 OOÖLA, HA Stbg, Hs Nr. 153/12. Auch Burgstaller, PI. Aspernig, NWl. Umgebung Linz. HJbStL, 1997, 105.
24 Ziegler, Urfahr, 131. Kreczi, Linz, Urfahr, 11. Genau einen Monat später, am 13. März 1477 verlieh Reinprecht
vWallsee das Gut im Hakken an Sigmund Hohenfurter. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 3). Wilflingseder,
Lustenfelden, 17.
25 Vgl Pillwein, Oesterreich ob der Enns/Pillwein, Geschichte der Stadt Linz, 89: Die Kelten sollen 591 vChr unter
Segovest aus Gallien bis an die Donau herab gekommen sein, gefolgt von weiteren Einwanderungswellen diverser
Stämme. Vgl dazu Mayrhofer /Katzinger /Puffer, Alt-Urfahr. Die keltischen Wallanlagen, Befestigungswälle, auf dem
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Titel
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Untertitel
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.25 x 29.72 cm
- Seiten
- 106
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute