Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Seite - 18 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 18 - in Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen

Bild der Seite - 18 -

Bild der Seite - 18 - in Merkwürdiges aus dem Hagen  - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen

Text der Seite - 18 -

18 unversorgte „Vofferer“. Und wirklich brach nach dem Gelöbnis ein heftiges Gewitter los, Regengüsse füllten den Bach wieder und tränkten Wiesen, Weingärten und Felder. Während am anderen Ufer keine einzige Traube kam, waren die hiesigen süß und reichlich. Das Versprechen wurde eingehalten, und Sirona, die damalige Herrin vom Hacn, gab viele ihrer Geräte, Bettkleider und Fensterschurzen dafür her. Eso, ihr Gemachel [Gemahl], schickte seinen Schmid und Doller [Maurer], seines Bruders Verwandtschaft, hinüber zum „Hylffhaus“, und bald konnte dieses bezogen werden. Auch die alte Moarin erhielt dort ein winziges, schönes Stübchen. Sie ging mit dem weisen Mann von der Wänd zum Herrn und ließ ihn und sein Geschlecht segnen. Tatsächlich blieben die Herrn vom Hacn vor Feindeseinfällen, Unwettern und Racheakten weitgehend bewahrt, auch ihr privates Schicksal nahm einen stets guten Verlauf. Dies war für die Untertanen ebenfalls von Vorteil. Sie litten nie echte Not, wurden von den Heilkundigen des Herren versorgt, mussten nicht wie die Leute am anderen Ufer betteln und hungern, und ihre Sprösslinge wurden zusammen mit den übrigen Kindern vom Weisen unterrichtet. Die Barden Eso und Wydo sangen mit ihnen und brachten die Kunde vom „guten Hacn“ flussauf und - abwärts. So kam es, dass man auch in weiterer Entfernung, wenn etwas besonders gut war, sagte: „es geyht alls wy im Hac“. Die Maydlwiesen: (laut Vermerk um 118 nChr)60 Nachdem die Maydlwiesen unter den Töchtern Epona und Ceruna sowie deren Nachkommen aufgeteilt worden waren und Epona das zum Sonnenaufgang gerichtete Stück (= das Ende der Wiesen) erhalten hatte, wurde dieser Bereich das „wisendt“ genannt; die Leute dort nannte man die Wisendtler, die westlichen die Maydlwieser, die nördlichen die Haker, die mittleren die Burgler, und jene ganz am westlichsten Rand bei der Steinwand die Wendtler. Sie waren alle fleißig und litten keine Not, wiewohl sie keinen Reichtum hatten, da sie den Überschuss mit ihren Mitmenschen redlich teilten. Erst, als die Steiner in der Wänd immer mehr Steine „verführen“ konnten [welche die Bewohner am jenseitigen Ufer und flussabwärts zum Bau von Häusern verlangten], wurde der Wohlstand derer in der Wänd größer. Im Jahre 118 jedoch brach ein großer Stein aus der Wendt und riss auf seinem Sturz hinab das Häusel des Wendtlers sowie die kleinen Häuseln der zwei Steiner mit, worin manche einen Wink sahen, mit dem Abbau aufzuhören. Als dann noch ein Greis und Weiser vermeinte, eine Donnerstimme vernommen zu haben, die Einhalt gebot, wurde die Arbeit in der Wendt tatsächlich eingestellt. Der Weise wollte auch gehört haben, dass die Stimme ihnen auftrug, ihre Häuser aus Lehm und Sand zu bauen, d. h. das Gemisch in Holzleisten zu pressen, an der Sonne zu trocknen und dann im Feuer zu brennen. Ziegel - Herstellung: (laut Vermerk 123 nChr)61 Hinweis: Im Schloss Hagen gab es laut Mitteilung Dr. Franz Wilflingseders an Prof. Burgstaller, eine kleine Ziegelsammlung [ausschließlich aus dem Bereich der Herrschaft, wie die Etikettierung erkennen ließ; es sollen sogar römische Stücke dabei gewesen sein]. Diese hatte Robert Weingärtner gerne seinen Besuchern gezeigt.62 Ziegelherstellung und – Verkauf waren im Hagen seit jeher (bis ins 18. Jh) von wirtschaftlicher Bedeutung. Legende: Als man dem jungen Ryso obige Geschichte erzählte, war dieser so begeistert, dass er dem „Doller“ sofort auftrug, Formen zu machen, in denen man das Sand-Lehm-Gemisch festdrücken konnte. Danach wurde es an der Sonne getrocknet und in einem eigens dafür aufgerichteten eckigen Kasten mit Feuerlade und Dach „bakn“. Als erstes ließ Ryso einen 60 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 23. 61 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 23. 62 Burgstaller, PI 23. September 1998, Bericht Josef Weingärtners. Wilflingseder erwog/entwarf eine Studie über Ziegel als historische Quellen.
zurück zum  Buch Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen "
Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Titel
Merkwürdiges aus dem Hagen
Untertitel
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.25 x 29.72 cm
Seiten
106
Kategorie
Geographie, Land und Leute
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Merkwürdiges aus dem Hagen