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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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28 Der erste "Aigenhäusler"/Eigenhäusler im Hagen (Reder Walter) 94 Herr Walter Reder kannte via Lehrer Max Gielge eine weitere Geschichte bzgl des Urfahrer Königswegs und der Namen-gebenden königlichen Boten. Als der Königsweg in der Herrschaft Hagen noch den königlichen Boten als Umgehung der Hauptüberfahrt und der Überquerung der Donau diente, und sonst nur von Ortskundigen bzw Informierten benützt wurde, geschah es, dass eines Tages ein Fremder mit einem außergewöhnlich großen braunen Pferd einher galoppierte. Mert, der Hagen´sche Untertan, der neben dem Königsweg am Flachsbergl wohnte und diesen zu beobachten hatte, trat aus dem Häusel und versperrte dem Reiter den Weg. Dieser aber bat ihn höflich, ihn rasch ziehen zu lassen, er werde verfolgt, man wolle ihm sein Hofdekret abnehmen. Die Verfolger hätten nichts Gutes im Sinn. Er zeigte seinen "Meldzettel" vor und der Schranken wurde ihm zum Durchritt geöffnet. Unten bei der Hausmanninger Schiffmühle bestieg er die Fähre, gab dem dort wartenden Förgen einen Silberling und wurde sofort übergesetzt. Der Alte aber zog gemeinsam mit seinem Sohn Joannes schnell den Flachs, denn dieser gerade bearbeitete, auf den Weg und warf alles durcheinander über die ganze Breite, so dass es aussah, er liege schon lange da. Er hatte sich kaum auf seine Hausbank gesetzt, erschienen einige Berittene, die den Alten fragten, ob er einen Reiter mit braunem Pferd und grüner reichbestickter Decke gesehen habe. Der Alte stellte sich dumm und schüttelte nur immer wieder den Kopf. Da sie auch den Flachs auf dem Weg liegen sahen, und trotz Bücken keinerlei Trittspuren erkennen konnten, nahmen sie an, der von ihnen Gesuchte sei einen anderen Weg geritten und stoben wieder davon. Am nächsten Tag erfuhr der alte Mert, dass einige Fürsten einen Anschlag geplant hätten und Informationen aus dem Schreiben des Boten erwartet hätten. Nun wurde ein Kopfgeld geboten, für jenen, der die Reiter beschreiben konnte. Der alte Mert vom Flachsbergl berichtete nun von den Zeichen und Wappen, die er auf Wams und Pferdedecken erkannt hatte und beschrieb Reiter und Pferde. Die Beschreibung war so exakt, dass die Reiter rasch ausgeforscht werden konnten. Als Lohn bekam er ein eigenes Häusel im Hagen, war gleichsam der erste „Aigenhäusler“ der Herrschaft und sein Sohn erhielt eine Stelle im Schloß des braunen Reiters, das sich unweit der Helmenner Ödt befand. Das Teufelsgespann von Sindelburg: (ohne Datierungsvermerk)95 Hinweis: Da der Hagen über seine Besitzer, einerseits via Benedicta vSunelburg/Sindelburg, die Gemahlin Cholo II. vWilhering-Waxenberg, andererseits über die Herren vWallsee, mit diesem Ort am nordwestlichen Rand des Mostviertels in eine gewisse Beziehung getreten war, und sich unter den in der Kapelle des Schlosses Hagen entdeckten Wappen auch jenes der Sunelburger befand, soll diese Geschichte in die Sammlung historischer Legenden aus dem Hagen aufgenommen werden. Sie zeigt zudem eine annähernd topographische und sagenmäßige Parallele zwischen der Lage des Hagen und jener des Haghofes, des Hohlweges und bezüglich des Teufels [beim Schableder, s.o.]. Zum Haghof in der Sindelburger Pfarre führte aus den Niederungen der Au ein tiefer, steiler Hohlweg hinan, den vor Zeiten auch der Teufel benützte, wenn er seine Schätze heimfuhr. Zuweilen hatte er so schwer aufgeladen, dass seine Pferde allein nicht hinaufkonnten. War dies der Fall, pochte er an die Türe des Haghofes und bat um Vorspann. Der Hagbauer wollte nicht recht, da stampfte der Teufel mit seinem Klumpfuß an das Haus und versprach dem Bauer eine Handvoll 94 Reder Walter, PI, via Gielge Max. Diese Geschichte kannten auch Juliana Bär-Heine, Gertrude Schneider-Ströbinger, u.a. aus der Schulzeit. 95 Internet; Adl, Sagen/Mostviertel, 62. Parallele Hagen/Schoberloder/Hohlweg. Engelmayer, Sagen Wallsee, 14.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Titel
Merkwürdiges aus dem Hagen
Untertitel
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.25 x 29.72 cm
Seiten
106
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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