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Katharina laut Überlieferung über dem Schloss geschwebt sein. Und tatsächlich scheinen alle
großen Gefahren den Hagen weitgehend verschont zu haben [bis sie zw 1956>1963 verschwand].
Reinprecht V. vWallsee (1459): 141
Hinweis: * Reinprecht V., erw 1450 > gest. 19. Mai 1483, beigesetzt in der zum (ehemaligen)
Zisterzienser-Kloster Säusenstein gehörenden Pfarrkirche St. Donatus, 142 war der letzte
männliche Spross des Geschlechtes der Herren von Wallsee, mit dem dieses 1483 im
Mannesstamm ausstarb.
Die Wallseer waren vom 13. bis 15. Jahrhundert eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter
Österreichs. Als treue Gefolgsleute der Habsburger erfuhren sie manche Förderung, saßen in
Schlüsselpositionen, erhielten Lehen und erwarben zahlreiche Güter, ua die für unsere Thematik
wichtigen Besitzungen Hagen, Nieder-Wallsee, etc und stiegen durch Heiratsverbindungen in
höchste Adelskreise auf.
Die letzte Wallseerin, Barbara [erw 1474 > 14. November 1506], Tochter Reinprechts V. vW und
der Margarethe vStarhemberg (Tochter des Rüdiger vStbg, Linie Schönbüchl), verbrachte ihren
Lebensabend, nachdem ihr Gatte Graf Sigmund vSchaunberg und die drei Söhne verstorben
waren, großteils auf Schloß Niederwallsee, bzw bei ihrer Starhembergischen Verwandtschaft, starb
1506 und wurde in Sindelburg begraben. Ihr rot-marmornes Epitaph befindet sich an der
Kirchenwand zu Sindelburg (s.u.).
Reinprecht vWallsee [V., aufgrund der Datumsangabe 1459 eruiert; AdV] scheint bei den
Untertanen im Hagen sehr beliebt gewesen zu sein, denn die HagenChronik vermerkt:
„....Reinprechten von Walsee, so ein gar gueter Herr gewest vnnd auff ain jedts iar ain iedn
vnnderthan ain guldn zum enndt vum iar geben, auf das es doch noch ain guets iar genant
werden kan.“
Graf Sigmund vSchaunberg: (1460/1461)143
Hinweis: Eine menschlich berührende Episode berichtet über Graf Sigmund [erw 1434/35>20.
Oktober 1498], den Gemahl der Barbara vWallsee, der letzten ihres Geschlechtes. Er hatte
1491/1492 die Verwaltung des gesamten Schaunberger Besitzes inne, somit interimistisch auch
den Hagen.
EH Albrecht VI. vÖ hatte seinem ksl Bruder Friedrich den Krieg erklärt und zahlreiche Städte
und Adelige auf seine Seite gebracht. 1461 bis (November) 1462 standen die Brüder Sigmund
und Wolfgang von Schaunberg und deren Neffe Georg, der Sohn ihres Bruders Bernhard aus der
obderennsischen Linie, auf der Seite Albrechts VI., Ulrich von der steirischen Linie der
Schaunberger hingegen auf Seiten des Kaisers. 144 Ks Friedrich III. befand sich samt seiner
Gemahlin Eleonore von Portugal und Söhnchen Maximilian in der Wiener Burg, an deren
Belagerung auch die drei Schaunberger teilnahmen. Da im Burgbereich allmählich Mangel
141OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Auß der Haggenchronica. Die „Haggen Chronica II“ befand sich im
Schlossarchiv Hagen, III = Ma 24, „stauff.2“, von „W. Stauffenbuel mit den endt des 1617. jar ferttig auffgeschribt vnd
bundtn“.
142 Epitaph in Säusenstein, an der linken Kirchenwand, hinter dem Taufbecken: „Nach Crisn gepurt 1483 Jar am XIX
Tag dis Monats May ist gestorbn der wolgeboren Herr Herr Reinprecht Herr von Walsse, Obrister Marschalich in
Osterreich, obrister drukhsasß in Steyr, vnd Hauptman Im land ob der Ens zu der lesst des namen von Walsse Stiffter
dises Klosters Gotstal oder Seisenstain hierin begraben dem got genädig sey. amen“(Schäffer, Recherche vor Ort 2007).
143 Stülz, Schaunberg, 71.
144 Haider, Gesch. OÖs, 117. Stockhorner von Starein, Feste Stocharn, 54f.
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Titel
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Untertitel
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.25 x 29.72 cm
- Seiten
- 106
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute