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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Seite - 56 -
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56 Das Grab ist in Graz nicht vermerkt, aufgrund von Engls Ansehen und Stand wäre laut Dr. Pferschy die abgetragene protestantische Stiftskirche in der vormaligen Paradeis- später Stiftsgasse, denkbar. 195 Nach Engls Tod, 1593, bat der Landschaftsprediger Johann Cementarius die ständischen Verordneten, sich um DDr. Johann Spa[t]z (Präzeptor und Notarius publicus des Grafen Salm/Bischof vPassau, danach Rat und Diener des Kardinals und Bischofs vTillingen in Frankreich, Schuloffizial in Wien usw) anzunehmen. Herr Stefan Engl hatte den Witwer zu sich in Wohnung genommen.196 Im Schlossarchiv Hagen existierte ein „Gemachtbrieff Engl“, dat. 2. März 1593, also einen Monat nach Stefan Engls Tod; vm bzgl Absicherung der kleinen Anna Maria Engl durch ihre Mutter.197 Handlungszeitraum der angeführten Legende ist mit Sicherheit der Bauernaufstand von 1595, denn als die Aufständischen 1626 erneut beim Hagen lagerten, wurde ihnen, wie in der unten folgenden Legende „Der Bauernkrieg“ ersichtlich ist, dort sogar Hilfe gewährt. Als die rebellierenden Bauern im Zuge der Unruhen mehrmals auch den Hagen heraufkamen, geschah es, dass einer ihrer Anführer Lust verspürte, in dem weithin berühmten, besonders prächtig ausgestatteten „Stainsal“ des Schlosses zu feiern und in den feinen Gemächern zu nächtigen. Ohne Rücksicht auf die vom Wagrainer eingebrachten Kostbarkeiten veranstalteten die Aufständischen ihr derbes Gelage. Der große Saal, der in der Höhe über zwei Stockwerke verlief und mit Marmor, Steinen, sowie mit geschnitztem Mobiliar ausgestattet war, glich bald einem Raubritterdepot. Alles, was den Bauern gefiel, wurde herbeigeschleppt und zum Abtransport bereitgestellt. Einer der wilden Gesellen, Bauer Hanns aus der Lanndinger Pfarr [=Leonding bei Linz], legte sich gerade in das Engl´sche Prunkbett, als er über sich ein metallisch klingendes Geräusch vernahm. Hochfahrend, sah er über dem Bett das Porträtbild eines Mannes, dessen Augen ihn gerade, fest und wie lebendig anblickten. Hanns lief hinunter in die Halle, forderte einige seiner Kumpane auf, mitzukommen und zeigte ihnen die befremdliche Wahrnehmung. Als diese das Gleiche sahen, wurde der alte Meier herbeigeholt. Der tat gelangweilt und meinte, das sei der verstorbene Herr Graf, der jedem, der sein geliebtes Schloss beschädige, Rache schwöre. Es sei schon viel passiert deswegen. Die Bauern lachten, fühlten sich aber nicht mehr wohl in ihrer Haut. Erst recht erstarrten sie, als sie sich dem Bild auch von einer anderen Seite näherten und des Grafen Blick wieder so direkt und beschwörend auf ihnen ruhte. Überzeugt, dass es in dem Schloss nicht mit rechten Dingen zugehe und Engls Geist dieses über den Tod hinaus behüte, gab der Anführer auf der Stelle Befehl, alles unversehrt zu lassen und im nahegelegenen Burgerhof Quartier zu beziehen. Predikanten:(1600) 198 Hinweis : Barbara Engl-Bischoff und ihre gesamte Familie hingen wie viele Adels- und Patrizier- Familien dem lutherischen Glauben an. Ihr Vater, der Linzer Bürgermeister Niclas Khueperger erwog sogar in die freie Reichsstadt Ulm zu ziehen, erbat auch die Aufnahme, hat für „sein Ayden oder dochtermann für ain Zeitlang ain vnderschluff alhier begeert“ bis sich die Lage wegen des „Erbfeindes“ beruhigt hätte. Er wolle im Falle einer Bedrohung mit seinem zweiten „Dochterman Sebasti Bischoff“ in der Reichsstadt Ulm unterkommen.199 Der „Beisitz“, das angestrebte „mindere Bürgerrecht“ und Beiwohner-Recht beinhaltete ua die Erlaubnis, Häuser zu 195 StmkLA, Doktoren Spreitzhofer (auch PI 2008), Pferschy, Hammer-Luza, Wiesflecker, und Mag. Brunner (Spezialgebiet Epitaphe), persönl. PI 15. Mai 2009. Schäffer, Khueperger, 196 AStL, LR B II A 8 / 1076. Rumpl, Prädikanten, 179. Preuenhueber, Annales, 289: er "vermutete" dass Stefan Engl 1592 verstarb. Spaz verschied 1598. Die Stände erwarben seine Bücher/Verlassenschaft. Mecenseffy, Reformation/ Gegenreformation, 26. 197 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 3, Nr. 46, Lade 4, Mappe I. 198 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Aus der HagenChronik. 199 AStUlm, A 3530, fol. 18 v, 13. Jänner 1595; fol. 23, 24, 25, 27, 29.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Titel
Merkwürdiges aus dem Hagen
Untertitel
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.25 x 29.72 cm
Seiten
106
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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