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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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60 Die Bezeichnung „Bös in Bach“ soll zur Namensbildung „Pesenbach“ geführt haben. Ein Blick auf die Schmidtauerische Herrschaft Oberwallsee zeigt, dass Jobst dÄ sich beim Kauf derselben vm nicht ausreichend informierte bzw spekulierte hatte. Der Vorbesitzer, Freiherr vHoffmann wusste nämlich, dass er wegen Beteiligung am böhmischen Aufstand und religionsbedingter Emigration die Erbämter und das damit verbundene Oberwallsee verlieren würde, und verkaufte deswegen die Herrschaft zuvor an die Schmidtauer. Als aber der Kaiser das Erbmarschallamt und damit die Herrschaft Oberwallsee Herzog Johann Ulrich vKrumau, Herrn zu Eggenberg übertrug, wurde der Kaufvertrag mit Schmidtauer rückgängig gemacht. Schmidtauer soll laut Hiermann, bzw dessen Recherchen, eine Abfindung und das Recht auf einige Zimmer im Schloss Oberwallsee auf Lebenszeit erhalten haben, zumal der Herzog es selbst nie bewohnte. Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten von Jobst Schmidtauer dJ errichteten dessen Untertanen ein „Freudenfeuer“ im Hofe des Schlosses Oberwallsee, bei dem ein Hirschgeweih und ein gelbliches Katzenfell verbrannt worden sein sollen, Symbolteile der Schmidtauer- und Schluchsischen Wappenbilder. Jobst soll daraufhin in seinem ersten Ärger unbedacht geflucht haben „der Teufel hol alles, was diese Nacht erzeugt!“ Im folgenden Jahre, 1621, gebar seine junge Frau ein rothaariges Mädchen, Maria Salome, an welchem sich sein Fluch erfüllen sollte. Im Pösenbachtal, weit hinter der Klausmühle und dem Schlosse Oberwallsee, hatte der Teufel angeblich eine nach Schwefel riechende „Badestube“, was die Bezeichnung „Bös in Bach“ entstehen ließ. Es gab kleine Goldkörnchen im Wasser, das alle hundert Jahre einen goldenen Teufel emporgewirbelt haben soll, den „Bös in / im Bach“. Neben dem sogenannten Teufelsbottich stand der Kerzenstein, eine steinerne Leuchtersäule; wer darauf ein Licht anzündete, der konnte, so hieß es, den Teufel in die Bottiche bannen, dann ihn herausheben, durfte aber dabei kein Wort sprechen. Danach musste er ihn verstecken, worauf der Böse in lauter Goldstücke zerfallen würde. Eines Juli-Tages 1637 gingen die Schmidtauerischen Töchter ins Dorf Millacker zum „heylsamen Baadbrunnen“; die schönste war die sechzehnjährige Maria Salome. Sie hatte rotwallendes Haar und trug das berühmte Schmuckstück der Schmidtauer, die aus gewaschenem Pösenbacher Golde geschmiedete Kette mit Schaumünzen. Da die um 1300 von Bruno, dem Knappen des Grafen Johann vSchaunberg, entdeckte Quelle am Pösenbach Aussatz heilen sollte, wurde sie seit alters her von vielen Wallfahrern aufgesucht. Auch die Schmidtaueríschen Mädchen litten an einer Art Krätze, und hofften hier auf Heilung und Linderung. Weil das Bad stark frequentiert war, gingen sie tiefer ins Tal hinein, um in der Waldeinsamkeit zu baden. Bald danach läutete das Glöcklein der Müllacker Kapelle, und die Müllerknappen von der Klausmühle brachten die halbnackten, weinenden und schreienden Schmidtauer Mädchen nachhause, welche schreckensbleich vom Teufel berichteten, der Maria Salome geholt hätte. Der hierauf ausgeschickte Suchtrupp fand lediglich die Kleider der Vermissten am Ufer des Baches. Eines Nachts jedoch stand Maria Salome vor dem Tor, brach zusammen und wurde von der Wächtersfrau ins Schloss getragen. Vom Volk als Hexe angesehen, die sich mit dem Höllischen eingelassen hatte, wurde das fiebernde Mädchen wenig später in der Schmidtauerischen Kalesche nach Linz gebracht. Gerichtsakten vom Prozess aus dem Jahre 1646, wobei Carl Fieger/Fueger vHirschberg und Perkam, Schwager Hanns Adam Schmidtauers [des Stiefbruders der Maria Salome] als kaiserlicher Kommissär wirkte, klärten die mysteriöse Geschichte schließlich mehr oder weniger eindeutig bzw wahrheitsgetreu auf: Ein gewisser Hanns, genannt der Behm, sei im Besitz der Schmidtauerkette aufgegriffen worden. Nach seinen Angaben stammte sie von einem Mädchen, das er in der Annahme, es wäre der in Frauengestalt geschlüpfte Teufel, aus dem Bade gehoben hatte, um [nach der Verheißung der Sage] zu Gold zu kommen. Erst, nachdem er auf den sogenannten Armensünderschemel gesetzt, gebunden und dreimal aufgezogen worden war, habe der Behm einbekannt, dass er das Mädchen in seine Köhlerhütte getragen und sich ihm vermählt hatte. Als er eines nachts zurückkam, wäre sie
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Titel
Merkwürdiges aus dem Hagen
Untertitel
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.25 x 29.72 cm
Seiten
106
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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