Seite - 63 - in Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen

63 Unterirdische Gänge / Fluchtstollen:222 Hinweis: Über unterirdische Gänge im Bereich Burgerhof-Hagen gab es seit jeher etliche Gerüchte und Überlieferungen. *So hatte zB Gottfried Mayr, Besitzer des Spa[t]zenhofes, des Öfteren von unterirdischen Gängen in diesem Bereich gehört, jedoch nichts Näheres in Erfahrung gebracht. Er entsinne sich lediglich, dass es früher, wenn die Pferde aus dem Stall zum westlichen Hoftor hinaustrappelten, unter den Hufen eigenartig hohl geklungen habe. Aber es hätte nie jemand nachgesehen. *Frau Erna Reder-Embacher, ursprünglich eine „Urfahrwändlerin“ [Haus Urfahrwänd 16], kannte zwei Geschichten von unterirdischen Gängen im Gebiet des Hagen. Vor Jahren soll bei Bauarbeiten in der Nähe des Spa[t]zenhofes ein Stück eines solchen Ganges entdeckt worden sein. *Am Donnerstag, dem 28. Juli 2011 wurde im Zuge der Bauarbeiten für die Anton-Bruckner- Universität im Bereich des ehemaligen Meierhofes/alten Landgutes der Eingang des Haupt- Fluchtstollens freigelegt, der vormals durch eine Eisentür vom Schlosskeller aus erreichbar war: Die Breite des Ganges beträgt 60 cm, die Höhe (trotz Bodenablagerungen) 1,50 m; nach 10m geradeaus befindet sich ein "Sichtknick" nach links, welcher dem Verfolger die Sicht auf den Verfolgten verwehrte. Wände und Decken bestehen partiell aus Ziegelwerk, danach Steinmauer. Die Decke weist bearbeitete, gewölbte Steinplatten auf. Ferner existiert eine Entlüftungsöffnung.223 Eingang, Fluchtstollen (oben) und Gang (rechts); Foto Schäffer , 2011-07-28 222 S.o. 1626 erwähnt. Mayr Gottfried, PI 24. Februar 2008. Vm diente der nach Urfahr führende Hagen-Stollen als Basis für den (erweiterten) Luftschutzstollen des 2. Weltkrieges. Reder Erna, PI o.D. 223 Vermessung des Verlaufes durch D.I. Volker Lipp, Sommer 2011, dann wieder zugeschüttet. Insgesamt wird von drei Stollen berichtet, der 2. verband Schloss und Meierhof, der 3. führte bergauf zum Eiskeller. Durch den Bau der Pöstlingbergbahn-Trasse wurde der Hauptstollen durchgraben, ist daher seit ca 1898 nicht mehr durchgehend begehbar. Laut Aussage einiger Zeitzeugen soll der spätere Luftschutzstollen Urfahr-Urfahrwänd-Rudolfstraße aus einer Erweiterung des bestehenden Hagen-Fluchtstollens entstanden sein: Mayr Gottfried, PI 23. Februar 2008. Mraz, PI 18. November 2007; Nenning, PI 19. November 2007.