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Vor 1918
Michael Beheim's - Buch von den Wienern
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XXX Beheim, der wohl oft über den knarrenden Webstuhl hin wan- derlustig ins schöne thal um Weinsberg mag geblickt haben. In seine knabenjahre fällt die belagerung der damahls äusserst festen bürg, deren mächtige trümmer noch jet%t in staunen setzen, durch den kurfürsten von der Pfalz, Ludwig den bärtigen, im jähre 1429. Konrad von Weinsberg, der reichs- erbkämmerer und in jener zeit der Beheime grundherr, trotzte aus ihr den belager er n in zäher ausdauer und verliess sich nicht ohne grund auf die festigkeit ihrer mauern. Sie ward auch wirklich nicht erobert, obwohl die belagerung so lange gedauert hatte, dass selbst die bestellung der feider für jenes jähr von seite der belagerten völlig unterbleiben musste. — Der anblick des regen kriegerischen treibens durch so lange zeit und aus solcher nähe beobachtet5 so wie das ritterliche leben am hofe Konrads v. Weinsberg überhaupt, der seines aufwandes wegen überall bekannt war, mag nicht ohne nach- haltigen eindruck an dem an eine langweilige beschäftigung geketteten knaben vorübergegangen sein. In die jünglings- jahre getreten luird er wohl bald neben seinem handwerke die ^unst getihtes* zu treiben begonnen haben, was ihn, toie begreiflich, immer mehr und mehr seiner lediglich mechani- schen beschäftigung entfremden musste. Dennoch erinnerte er sich noch in späteren Zeiten dankbar jenes handwerkes9 das ihn gar manches jähr hindurch redlich ernährt hatte, <Bin ich auch nicht mehr genöthigt tücher zu weben, so bleib ich doch immer jenem handwerke hold und will mich sein nicht schämen, denn es hat mir gar gütlich gethan, als ich ein anderes leben noch nicht kannte. Ich will nur hoffen^ dass ich zu ihm zurückzukehren nimmer genöthigt werde. Der dichtkunst hob ich mich nun ergeben, und will ihr leben bis an meinen tod.r> so schrieb er noch um 1460. Und dem entsprechend schildert er den beginn seines kunststrebens in jenem gediehte <Wie Michel Beham zuerst sein kirnst hat funden* fHagens etc.Sammlung S.4-5J also: <Ich kam auf ein gefilde in einem fremden gebirge, wo der wege viele sich wunderbar durchkreu%ten. Da fand ich eine Silber grübe und mein herz*
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Michael Beheim's - Buch von den Wienern
Titel
Michael Beheim's - Buch von den Wienern
Autor
Th. G. v. Karajan
Verlag
P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
Ort
Wien
Datum
1462
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.9 x 19.8 cm
Seiten
580
Schlagwörter
Chronik, Strophenform
Kategorien
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