Seite - XXXVI - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern
Bild der Seite - XXXVI -
Text der Seite - XXXVI -
XXXVI
und wurden die unsern mit dem brandt erstochen, die alle auf
der walstatt blieben bey 20 oder mehr gar jaemerlichen.'
Seine ferneren Schicksale erzählt Beheim zum theile in
einem besonderen gedickte mit der Überschrift <Dis ist von
meiner mervart, die ich über das wester mer tet* bltt. 225 ff. der
pfälzer hs. nr. 312, Ilagens Sammlung s. 54, folgender-
massen: <Als mich mein herr markgraf Albrecht von Bran-
denburg^ der angst erledigte in der ich schwebte, weil mich
die Rothenburger hunde an der Tauber gefangen hatten und
viele schmach mit mir begiengen, da ward ich meiner tage
nie so frohP und wohl auch mit recht, denn mit den Rothen-
burgern war eben nicht %u spassen. So Hessen sie erst 1441
nach dem beginne der fehde gegen Albrecht v. Brandenburg,
fünf edle und vier knechte, die bei einem ausfalle gefangen
wurden, ohne weiters enthaupten (~s. Bensen, l. c. 217).
Dem gemäss fährt Beheim fort: KIch gieng %u meinem
herrn und bat ihn, dass er mich entliesse. Darnach zog ich
aus Franken fort und gelobte feierlich nicht wieder zu ihm
zu kommen, bis ich nicht vernommen hätte, dass diese Strei-
tigkeiten geschlichtet, und die fehden beigelegt wären.* Be-
heim verliess ohne zweifei im frühlinge des Jahres 1450
die heimal, denn noch im jänner desselben Jahres finden
wir ihn zu Heidelberg bei seinem herrn, der eine ausglei-
chimg mit Nürnberg versucht, und ebendaselbst am 25. jän-
ner mit herzog Albrecht v. Oeslerreich, markgraf Albrecht
von Baden und dem grafen Ulrich von Württemberg ein schütz-
und trutzbündniss gegen die verhassten städte abschliesst.
C>. Chmefs gesch. Friedrichs IV. 2, 516.) Hier war es auch
wo Beheim, wahrscheinlich in einer aufgeregteren Stimmung,
die Urheber all dieser jämmerlichen befehdungen, den über-
müthigen, herrschsüchtigen adel und dessen rauben und plün-
dern freimüthig tadelte, freilich am, unrechten orte, aber
schwerlich im unrechte. Er hatte auch ivohl den rechten
fleck getroffen, denn ein anwesender vom ritterstände rief
ihm ergrimmt zu '•wenn er nichts besseres zu singen wisse,
so solle man ihn in einen tiefen bach werfen. Er lehne sich
Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Titel
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Autor
- Th. G. v. Karajan
- Verlag
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1462
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.9 x 19.8 cm
- Seiten
- 580
- Schlagwörter
- Chronik, Strophenform
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918