Seite - XLIII - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

XMII schaute, gegen den frechen adel spornen, und lobte und er- munterte ihn in diesem sinne (als einen emsigen gärtner, der seinen garten vom unkraute zu säubern wohl wissen werde, auch schädlich Ungeziefer zu tilgen, ja kürzlich erst zwei mächtige Wespennester zerstört habe'' (pfälzer hs. 312 bl. 75 aj. Dafür nun ward dem kühnen Sprecher, wie begreiflich, der hass des adels gar bald und reichlich zu theil, so dass des fürsten thürhüter selbst ihn ohneweiters die treppe hinab- zuwerfen drohte gebend, bltt. 34J. Doch bald musste er über den hersog selbst noch anderer ansieht werden, denn Al- brechts sinn war geradezu auf den ruin aller gesetzlichen Ordnung, ja auf den stürz selbst des rechtmässig erwählten \ reichsoberhauptes, seines eigenen bruders, gerichtet. Beheim verliess somit baldmöglichst des herzogs, nach seiner stäts kaiserlichen gesinnung geradezu hochverräthe- rische parthei, obwohl er ihn selbst noch später seiner frei- gebig keit wegen dankbar erwähnt (pfälz. hs. 312, bltt. 153 bj, und fasste den entschluss im gefolge des grafen Ulrich von Cilly, welcher eben damahls den könig Ladislaus zum heere nach Ungarn geleitete, den kreuzzug gegen den erbfeind mitzumachen, zu welchem der begeisterte Johannes a Capi- trano, Petern von Amiens nicht unähnlich, zu Wien vor St. Stephans münster wiederholt und eindringlich aufgefor- dert, den er durch seinen heiligen eifer und edle auf Opfe- rung vor kurzem erst so glänzend verherrlicht hatte. König Ladislaus schied nun donnerstag den 26. august 1456 von Wien und zwar zu schiffe, in seinem gefolge graf Ulrich von Cilly und mit diesem unser Beheim. Bald dar- nach finden wir ihn an der damahls äussersten grunze der Christenheit, ein hundert vier deutsche meilen südlich von Wien, über vierhundert fünfzig von Drontheim, zu Semiin, der veste '•Griechischen Weissenburg,* das ist Belgrad, ge- genüber. Der boden ringsum war mit Christen- und Türken- blut gedüngt und am 11. august erst hatte hier der held Jo- hannes Hunyadi, von einer seuche hingerafft, die durch die zahllose menge der aufgehäuften leichen bei brennender