Seite - XLIV - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern
Bild der Seite - XLIV -
Text der Seite - XLIV -
XLIV
Sonnenhitze entstanden war, seinen geist aufgegeben und bald
nach ihm am 23. october sein freund der kühne Johannen a
Capistrano, erschöpft von den anstr engungen einer verzwei-
felten gegenwehr.
Beheim schildert seine Schicksale in jenen gegenden in
einem eigenen gedichte, zugleich einer wichtigen geschichts-
quelle, pfälz. hs. S12, bltt. 23J ff., das mir dermahl leider
nur %um theile zugänglich ist und dem ich daher nur die
weiter unten folgenden Züge zu entnehmen vermag.
Ohne uns hier in eine weitläufige Untersuchung der tie-
fer liegenden politischen gründe, die allenthalben durchbli-
cken, einzulassen, musste der zug des jugendlichen königs
unter der leitung des verhassten Ulrich von Cilly, dem na-
mentlich die anhäng er der Hunyadi blutfeinde waren, bei
jenen, welche dem noch unerfahrenen regenten wohlwollten,
bange besorgniss erregen, und diese war, wie der erfolg
zeigte, nicht ungegründet. Beheim erwähnt ausdrücklich
von den ff rossen des reiches, welche Ladislaus und den gra—
fen Ulrich redlich warnten, den bischof von Kalocza (*Ca-
litschan*); dessen verwandten, einen Herczeg von Felsö-
Lendva, d. i. Ober-Limbach (Beheim nennt ihn einen *her-
zogen von Iimbach'.J; der bischof selbst ivar aus dein hause
der Herczeg von Sze'cs, dann den grafen Georg von Pösing,
endlich drei briider aus dem hause derRozgony ( Son rosgen*),
unter denen namentlich Rinolt noch vor Belgrad den ankom-
menden könig und dessen begleiter ermahnte, sich ja nicht
ohne tüchtige bedeckung in die vesle verlocken %u lassen,
(dass sich ihrer keiner sollte hinüber ins schloss bringen
lassen, es sei denn mit allen reisigen knechten und dienern,
Deutschen und Böhmen ? auf dass sie sicher wären P '-Diese
redey fährt Beheim fort '•beachtete der graf gar nicht, er
folgte den räthen jener verworfenen, die sein brodt aasen,
denen er aus der armuth durch seine freigebigkeit zu Wohl-
stand verholfen, denen er getrost sein leben selbst anvertraut
hatte und die ihn nun so schändlich den mördern zuführten !
Mi! warum folgte er ihnen auch! Nie sah ich einen weisen
Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Titel
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Autor
- Th. G. v. Karajan
- Verlag
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1462
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.9 x 19.8 cm
- Seiten
- 580
- Schlagwörter
- Chronik, Strophenform
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918