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XLV
thör ichler handeln. Er Hess sich verlocken wie der fuchs
durch hunde. Kannte er doch der falschen mörder tücfee, wie
konnte er die veste betreten, da er doch umsste wie feind man
ihm war! Ladislaus Hunyadi hasste den grafen, schon seines
va(:ers wegen,der ihm auch in allem entgegen war. Der grund
war könig Ladislaus, dessen Statthalter und reichsverwester
in ganz Ungarn Hunyadi war. Da trieb er nun manche
Schändlichkeit. So entzog er des landes nutz und renten
dem edlen könig, gegen dessen landesherrliche rechte, als
nächster verwandter des königlichen hausest <Des vaters
untreu erbt der söhn. Niemand mags wunder nehmen, hat
er seines vaters. art, ists doch ein alt gesprochen wort '•Eine
katze nicht löwen bringt, ihr kind nach mausen spring tP
<Legt eines guckuks ei nur unter die nachtigall, kommt es
aus seiner schale, so singt's dem vater nach, s^giebt nur
einen guckuk mehr!*
<Der könig und der von Cilly ritten (montag den 8.
november J456J des abends aufwärts gen (Griechisch-)
Weissenburg, mit ihnen graf Ladislaus Hunyadi. Alle
thürme waren mit Ungern zahlreich besetzt, ebenso das
hauptthor. Wer aus des königs gefolge, Deutscher oder
Böhme, wehren trug, seis nun schwer t, messer oder spiess,
durfte sie nicht mit sich in die veste nehmen. So ward uns
jede waffe ausserhalb des thores abgenommen. Mir ahnte
nichts gutesy und ich erwartete nur ein neues beispiel ihrer
alten tücke. Guter herb erge war ich kaum gewärtig und mein
herz war sehr beklommen. Ich sprach fder wirth zu Glocken*)
*) Wahrscheinlich bezieht sich diese leider so kurze anspielung auf
die sage von Wieland dem schmiede und dessen aufenthalt im
berge 'zu gloggensachsen' ( 'glockensasseiP cod. Arg. D.), das ist
dem Kaukasusf und zwar nach einer uns nicht erhaltenen darstel/ung,
etwa des deutschen gefliehtes, vergl. W. Grimms deutsche hefden-
sage. s. 196. 227. und 288. Die worte lauten im originale 'mein
hercz waz gar erschrocken, ich sprach 'der wirt von glocken hat
uns gepeten her, der mit dem kolhen swer seinn gasten slauft'eu
«unt! des gleich ward uns wol kund.'
Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Titel
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Autor
- Th. G. v. Karajan
- Verlag
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1462
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.9 x 19.8 cm
- Seiten
- 580
- Schlagwörter
- Chronik, Strophenform
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918