Seite - L - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

kaiser lichter* WB. 376, 18. und dem entsprechend in spä- teren jahren noch, lange nach seinem db%uge von Wien, in den Heidelberger hss. nr. 351 und 375, (vergl. Wilken s. 433 und 455J «unsers hern des römischen kaiser teutsclier poet vnd tichter.* Bald nach seiner ankunft am kaiserlichen hofe zeigte sichs, dass seine früheren kämpfe mit der alberUmsehen partei noch in frischem andenken bewahrt würden, denn als er einst ^mil manchem gernden manney nach Allenburg in Ungarn auf die hochzeit des grafen Sigmund von Pösing zog und daselbst singen wollte, erregten gaukler und possen- reisser aus dem gefolge des herzogs Albrecht von Oesterreich einen solchen lärm, dass er aufhören musste und sich be- schämt zurückzog und diess, wie er vom hofnarren Albrechts, Christoph, erfuhr, lediglich aus dem gründe, weil er als 'kaiserer* verrufen war Cpfälz. hs. 312 bltt. 344J. Den Umtrieben dieser parteigelang es endlich, zur schnel- leren Verwirklichung ihrer verrätherischen plane, die auch sonst missvergniigten Wiener zum offenen aufstände gegen den landesherrn zu bewegen, wozu sie vor allem mit bela- gerung der kaiserlichen bürg begannen. Beheim, der als treuer diener des kaisers die zahllosen beschwer den einer neunwöchentlichen, äusserst hartnäckigen belagerung mit vieler auf Opferung erduldete, schildert die- selben in seinem buche von den Wienern mit lebendigen färben. Wir entnehmen hier seinem werke hauptsächlich jene %üge, welche sich irgend wie zur erkenntniss seiner eigenen handlungsweise, somit zur besseren Würdigung seines karak- ters, dienlich erweisen. Sonnabend den 2. october 1462 in der nacht rückten die Wiener ausserhalb des Widmer thores gegen die bürg und errichteten daselbst mit balken, brettern und fässern ein bollwerk ("Barras* WB. 72, 27 vergleiche Schmeller wb. i, 4S2J. In jenem theile der bürg war Pebringer viertel- meister. Kaum hatte er von dem beginnen der feinde nach- richt erhalten, als er alle schutzwehren {^ <leczen> 73, -5.