Seite - LI - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

u Schmeller 2, 529) und wälle besetzen Hess. In der bürg ward es nun allenthalben laut und lebendig. Grafen, herrn, ritter und knechte sah man in eile herzulaufen und das geschütz begann zu dannern. Beheim lief mit dem büchsen- und zeugmeister Zirkendorf er, fackeln und pechkränze ( <pu- cheln* 73, 19); spiesse und pfeife in den händen, kopfüber einem thurme im, zwinger zu. Im angesichle der feinde und ihren geschossen preisgegeben erstiegen sie auf einer leiler den thurm. Kugeln, klotze, pfeile und steine umschwirrten sie ^gleich den bienen um einen bienenkorb, man schoss nach ihnen, wie nach der Scheibe/ tollkühn war ihr unternehmen (73, 27J.—Doch half ihnen gotb in den thurm und weiter. Durch diesen hindurch gelangten sie auf die brücke neben dem Widmerthore. — Zirkendorfer zündete jetzt die pech- kränze an und warf sie vor die veste hin, um in die ferne sehen zu können. Den kränzen sendeten Beheim und seine geführten brennende pfeile nach, die die schanzkörbe ent- zünden sollten. Allenthalben war die gegenwehr der belager- ten tüchtig und die Wiener, darauf und zu solcher stunde wohl nicht gefasst, zogen sich für diessmahl zurück. Doch tags darauf erneuten sie den angriff und das ge- schütz der feinde kehrte sieh nach allen richtungen hin ge- gen die veste. Die Zimmer der kaiserin wurden besonders hart beschossen, so dass die trümmer hoch aufflogen und Eleonore in eine kammer hinter der burgkapelle sich flüch- ten musste. Doch auch nach ausseri ward gar tüchtig geschossen und viele der feinde büssten ihre kühnheit mit dem leben. Von den kaiserlichen ward vor allen Veit von Giech verwundet} ein pfeil drang ihm durch die rechte seile in die brüst. Dienstags darnach am 5. october rückten die feinde in dreifacher reihe gegen die bürg und zugleich begann im in- nern der Stadt ein schonungsloses plündern der rebellen in den häusern der kaiserlich gesinnten. Beheim verlor all das seine, kleider, hämisch, panzer, schiesszeug, kurz alles, <hiitt ich erliehenes gehabt, so toäre es auch verloren