Seite - LXXXII - in Michael Beheim's - Buch von den Wienern

LXXXII Frey hin durch Doringer walde, Dz solt Ir Im glauben palde. Von g*olz gnaden ward nichlz daraus.?. Holllzer Hess füren in sein hauss* Die oben erwähnte Dresdener hs. führt (nach Walken- steins beschreibung l. c. s. 403) folgende aufschrift: 'Michel Beheims Gedicht von der Wiener-Empörung: 'Dises Buch sagt von der Zwitracht vnnsers herrn kaisers vnd seinem Bruder Herczog Alhrecht vnd der Iantschaft Österreich vnd abfal der von Wien vnd stet. — Csic) vnd michel Beham hat es gemacht vnd es haist in seiner angst weiss. 1455." OicJ Sie rührt aus der bibliothek der freien künste her und ist eine abschrift des achtzehnten jahrhunderts, wahrschein- lich von der hand der gemahlin Gottscheds. Dass sie von der Gothaer hs, genommen, scheint schon aus der unmöglichen jahrzahl 1455 hervorzugehen, welche man in früherer %eit als jene der Gothaer hs. unbegreiflicher weise annahm, da doch der aufstand selbst erst ins jähr 1462 fällt. — Vergl. Joh. Christoph Adelung Hlber die handschriften von alt- deutschen gedickten) welche sich in der churfürstl. bibl. zu Dresden befinden, inVriedr, Adelungs '•fortgesetzten nach- richten über altdeutsche gedickte zu Rom.* Königsberg 1799, 8. und zwar s. XXIII. Die pfälzer hs. war übrigens damahls im, Vatican und die Wiener noch nicht bekannt, welche aus- serdem zu dieser irrigen jahrzahl nicht die geringste Ver- anlassung geboten hätte, da sie gar keine führt und bedeu- tend jünger ist. Die Wiener hs. (B), beiläufig um ein Jahrhundert jünger als die Gothaer, zeigt auf 109 papierblättern in folio für den ersten augenblick scheinbar leicht leserliche Züge, doch ist dem nicht so, sieht man genauer zu. Denn mit leidiger cur- siv> des ausgehenden sechzehnten Jahrhunderts geschrieben, lässt sie jenen} der nicht durch phantasie entscheidet was ihm die Wirklichkeit zweifelhaft bietet, oft in schwanken- der unschlüssigkeit, urie er die vielen gleichen striche beim