Seite - 27 - in Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Bild der Seite - 27 -
Text der Seite - 27 -
Forschungsobjekt und definitorische
Grundlagen 27
Ausgehend von Sir Karl Poppers Definition von Technologie, halten Binder und Kantowsky
(1996) die anwendungsbezogene und gleichzeitig generell gültige Lieferung von Ziel-Mittel-
Aussagen fest. Dabei merken die Autoren auch an, dass diese Definition nicht auf
naturwissenschaftlich-technische Inhalte eingeschränkt ist. Vielmehr umschreiben die Autoren
mit dem Technologiebegriff auch das gesamte anwendungsorientierte Wissen. (Binder und
Kantowsky, 1996)
Der Autor Ewald wiederum stellt drei unterschiedliche Auslegungen des Begriffes Technologie
dar (Ewald, 1989):
Inputorientierte Definition: Technologie ist das Wissen über technische
Lösungsmöglichkeiten und Inputgröße in einem Prozess der Leistungserstellung
Prozessorientierte Definition: dezidierte Anwendung von Knowhow in einem Prozess
der Leistungserstellung
Outputorientierte Definition: fokussiert sich auf Outputgrößen der Problemlösung und
definiert Technologie als Output des Prozesses der Leistungserstellung
Diskussionen um den Technologiebegriff sind vielschichtig und zahlreich. Aus diesem Grund
bestehen in der Literatur auch eine Reihe von unterschiedlichsten Systematiken, nach denen
Technologien eingeteilt werden können. Einerseits können Technologien anhand der
unterschiedlichsten Phasen im Lebenszyklus eines Unternehmens strukturiert werden,
Voraussetzung für diese Ansicht ist jedoch eine dynamische Betrachtung des
Technologiebegriffs. Kenngrößen zur Einordnung der Technologie in einen Lebenszyklus
wären beispielsweise die Summe der Einsatzmöglichkeiten einer Technologie im Markt.
(Binder und Kantowsky, 1996)
Andererseits können Technologien nach der Anwendungsbreite in Querschnitts- und
spezifische Technologien gegliedert werden. Während Querschnittstechnologien in einer
Vielzahl von Produkten oder Prozessen angewendet werden können, haben spezifische
Technologien nur ein geringes Einsatzspektrum und bauen auf Querschnittstechnologien auf
(Binder und Kantowsky, 1996; Servatius, 1986).
Eine dritte Kategorisierung bewertet Technologien nach ihrem strategischen Potential und
unterteilt in Basis-, Schlüssel- und Schrittmachertechnologien: Basistechnologien sind hierbei
Technologien, die von allen Wettbewerbern einer Branche beherrscht werden und deren
Potential völlig ausgeschöpft ist (Schmidt, 2008). Diese Art der Technologien wird nicht viel
später durch eine neue Technologie ersetzt werden und stellt kein Differenzierungsmerkmal
gegenüber dem Wettbewerb dar (Schuh et al., 2011). Während sich
Schrittmachertechnologien noch in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung befinden
(Saad et al., 1993; Schmidt, 2008), und wissenschaftliche Erfahrungen in Problemlösungen
zurück zum
Buch Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen"
Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Techno- und sozioökonomisch orientierte Betriebswirtschaft
- Titel
- Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
- Autor
- Julia Soos
- Herausgeber
- Ulrich Bauer
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-517-1
- Abmessungen
- 15.5 x 22.5 cm
- Seiten
- 282
- Schlagwörter
- Technologie, Unternehmensgründung, Wissen, Kompetenz
- Kategorien
- Universitäten und Institutionen TU Graz, Berichte