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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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Auf Spurensuche in der größten wissenschaftlichen Bibliothek Österreichs 15 reiche Hofkompositeur Antonio Salieri, der vor dem Kaiserhaus am Michae- lerplatz wohnende »poeta cesareo« Pietro Metastasio und die eben auch dort wohnende Familie Artaria, Eigentümerin der bedeutendsten Musikalienhand- lung und des Verlagshauses, das für Erstveröffentlichungen bekannt war. An jenem Abend des 7. Februar 1786 – im einzigen größeren Raum, der in der riesigen Schlossanlage Schönbrunn heizbar war – bot Kaiser Joseph II, der an seinem Hofe die besten Musikkünstler jener Zeit versammelt hatte, zwei Werke: das Divertimento teatrale Prima la Musica e poi le parole von Antonio Salieri (Libretto von Giambattista Casti) und den Schauspieldirektor von W. A. Mozart (KV 486). Der Monarch hatte den Plan entworfen, den Verlauf bestimmt und man traf sich, »Bühne-gegen-Bühne«, oder auf Italienisch ausgedrückt: un faccia a faccia diretto. Auf der einen Seite war Salieri, auf der anderen Seite war Mozart, der in Wien mit einer einzigen deutschen Oper, der Entführung aus dem Serail, in Erscheinung getreten war. Waren sie Partner oder Rivalen? (Partner oder Rivalen? Italienische Oper und deutsches Singspiel in der Ära Josephs II.) Das ist eine einfach zu stellende Frage, bei deren Beantwortung wir nicht nur ausschließlich unsere sprachlichen und kulturelle Maßstäbe anwenden sollten, sondern auch jene Zeit der vernetzten Supranationalität begreifen müssen, um dadurch das Werden unseres Europa besser verstehen zu können. Ein Europa, in dem sich am Wiener Kaiserhof die Musik als Wirtschafts- zweig entfalten konnte und die Komponisten als Unternehmer ihre berufliche Laufbahn gestalten konnten (Der Komponist als Unternehmer des Wandels der sozio-ökonomischen Lage der Komponisten im späten 18. Jahrhundert). ren Einfluss bei Hof sehr wohl die »erste Geige« an der Universität gespielt und das philosophische wie das theologische Studium weitgehend beherrscht. Juristen und Mediziner, die »weltlichen Fakultäten«, waren im 17. Jahrhundert mehr an der Peripherie. Lamormaini hat im Auftrag des Kaisers den Abbruch der mittelalterli- chen Universität und den Bau des heute noch bestehenden »Akademischen Kol- legs« (= Jesuitenkolleg) organisiert. Die Universitätsleute (Rektor etc.) logierten außerhalb im »Universitätshaus« in der Sonnenfelsgasse (heute neben der Öster- reichischen Akademie der Wissenschaften, 1. Stock: »Theatersaal« = »Senats- saal«). Zu Lamormainis Tätigkeit vgl. dazu die Aufsätze von K. Mühlberger: Universität und Jesuitenkolleg in Wien. Von der Berufung bis zum Bau des Aka- demischen Kollegs. In: Die Jesuiten in Wien. Zur Kunst- und Kulturgeschichte der österreichischen Ordensprovinz der »Gesellschaft Jesu« im 17. und 18. Jahrhun- dert, hrsg. Herbert Karner, Werner Telesko (= Österreichische Akademie der Wis- senschaften, Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte, hrsg. von Artur Rosenauer, Band 5, Wien 2003) 21-37. Das Collegium Academicum Viennense. In: schafft wissen, ed. Österreichische Akademie der Wissenschaften (Wien 1997) 255-262. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Titel
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Untertitel
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Autor
Paolo Budroni
Verlag
V&R unipress
Ort
Göttingen
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
135
Kategorie
Kunst und Kultur
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?