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Sieghard Neffe
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durch diese Sonderaufstellung war und ist es möglich, die Bücher – falls
erforderlich – einer gezielten Restaurierung zuzuführen. Auch eine umfas-
sende Dokumentation konnte begonnen werden – bis hin zur nunmehr lau-
fenden Einarbeitung in den Online-Katalog sowie der Option der Digitalisie-
rung. Diese Altbestände können nur unter besonderer Aufsicht benützt wer-
den.
Alte Bücher sind vielschichtige Objekte: ein Erlebnis für fast alle Sinne.
Schon die alten Leder-Einbände mit den kunstvollen Buchschließen und
Verzierungen sind handwerkliche Meisterstücke. Manchmal wurden sogar
Teile alter – damals makulierter – Pergamenthandschriften als Buchumschlä-
ge verwendet – wer weiß, was da noch für Überraschungen zu entdecken
sind.
Das handgeschöpfte alte Papier mit den Wasserzeichen – eine Welt für
sich.
Die vielfältigen gedruckten Schrift-Lettern mit manchmal aufwändig ges-
talteten handkolorierten Initialen und kunstvollen Titelblättern sind Ausdruck
einer hohen Ästhetik.
Die Kultur des alten Österreich im 18. und 19. Jahrhundert umfasste neben
Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Technik, bildender und darstel-
lender Kunst auch eine große Anzahl von schöpferischen Persönlichkeiten
aus dem musikalischen Genre.
In Wien – als wichtigem Zentrum musikalischer Kultur in Europa – ent-
standen auch eine Vielzahl musikalischer Werke – viele davon heute nahezu
vergessen, aber dennoch erhalten und wieder zu entdecken in einer wissen-
schaftlichen Bibliothek: in der »Klingenden Bibliothek« werden diese Musi-
kalien wieder zum Hörerlebnis.
Diese Kulturgüter aber nur zu besitzen und zu horten – das ist zu wenig!
In der Doppelfunktion als wissenschaftliche und öffentliche Bibliothek
gehört es auch zu den Aufgaben der Bibliothek, die vielen Facetten dieser
Kultur- und Wissenschaftstradition wieder einer interessierten Öffentlichkeit
zugänglich zu machen.
Diese alten Bücher umgibt ein besonderer Zauber, der Menschen immer
wieder in seinen Bann zieht. Welcher Geist ist in diesen Dingen immer noch
wirksam!
Durch einen kontinuierlichen Bestandsaufbau in früheren Jahrhunderten
ist ein unvergleichlicher Bogen aus wissenschaftlicher und kultureller Infor-
mation entstanden. So hat die Bibliothek nicht nur eine Dimension in der
Vergangenheit, sondern wirkt auch in der Gegenwart und für zukünftige
Generationen – der Faktor Zeit wird hier relativiert.
Mit viel Intuition und auch Wertbewusstsein für die Schätze einer lang
währenden Geisteskultur des Wissens kann es gelingen, manches wieder in
das öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Titel
- Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
- Untertitel
- Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Autor
- Paolo Budroni
- Verlag
- V&R unipress
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2008
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-477-7
- Abmessungen
- 15.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 135
- Kategorie
- Kunst und Kultur