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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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Manfred Pittioni 38 Das Jahrzehnt Kaiser Josephs II. (1780–1790) war mit dem Wiener Jahr- zehnt Mozarts (1781–1791) beinahe deckungsgleich. Die Ideen des Kaisers, einem Vorkämpfer der Gleichheit und des persönlichen Verdienstes und einem Gegner der feudalen Vorrechte des Adels, waren sicherlich für die Inhalte vieler Werke Mozarts maßgeblich. Joseph II. wurde von national-deutschen Kreisen oft als »Deutscher« Kai- ser vereinnahmt. Seine Förderung der deutschen Sprache in seinem Vielvöl- kerreich war jedoch ein Mittel, um in einem zentralistisch regierten, überna- tionalen Staat ein gemeinsames Kommunikationsmittel zu haben. Deutsch sollte die gemeinsame Amts- und Kommunikationssprache sein. Ein Befehl Josephs II. am 23. März 1776 führte in Wien zur Gründung eines deutsch- sprachigen »Hof- und Nationaltheaters«, des späteren Burgtheaters. Dies war mehr eine politische, als eine kulturelle Tat, ebenso wie die Verordnung, an den Universitäten, an den Ausbildungsstätten von verlässlichen Beamten, die Vorlesungen statt in Latein in Deutsch zu halten. Damit war auch die Bevor- zugung der »Deutschen Oper« seitens des Kaisers zu erklären. Geistige Strömungen Der so genannte Josephinismus war das Resultat verschiedener geistiger Strömungen, welche sich in der Politik des Kaisers niederschlugen. Zum Einen war seine Kirchenreform eine Antwort auf die barocke Frömmigkeit der Zeit davor, die sich zum Beispiel in der Einschränkung des Wallfahrtswe- sens, der Aufhebung barocker Brüderschaften und den Einschränkungen von kontemplativen Orden niederschlug. Jedoch kam dazu noch die utilitaristi- sche Seite des Herrschers, der immer wieder Fragen nach der Nützlichkeit einer Institution stellte. Zur Kirchenpolitik kam noch der Einfluss des Galli- kanismus, also der Abkehr vom Primat Roms und der Schaffung einer Natio- nalkirche. Dazu gesellten sich die Ideen des Jansenismus, welche von Prinzi- pien der Toleranz und der Wiedervereinigung aller christlichen Konfessionen beherrscht waren. Zu den Ideen Josephs, die eine Veränderung des Staates und der Gesell- schaft anstrebten, sollten auch die wirtschaftlichen Maßnahmen angeführt werden, die von Liberalismus und Nützlichkeitserwägungen gezeichnet wa- ren. Dazu gehörten die systematische Nichtbestätigung alter Zunftprivilegien, die Erteilung von neuen Fabriksprivilegien und die Abschaffung von Binnen- zöllen, um nur einige zu nennen. Auch in der Landwirtschaft kam es zur Abschaffung der Leibeigenschaft und des Zehenten im Sinne der Schule der Physiokraten. Nicht zuletzt sollten auch die Freimaurerlogen erwähnt werden, welche zu dieser Zeit gegründet wurden und die Ideen der Toleranz, Brüderlichkeit und der Gleichheit aller Menschen verbreiteten. Wenn auch die Logen der dama- ligen Zeit in Österreich untereinander zerstritten waren, so hinterließen sie Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Titel
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Untertitel
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Autor
Paolo Budroni
Verlag
V&R unipress
Ort
Göttingen
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
135
Kategorie
Kunst und Kultur
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