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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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Paolo Budroni 52 Es sind vornehmlich mindestens 6 Baumreihen zu sehen. Sie alle tragen Früchte, wahrscheinlich Zitrusfrüchte (Pomeranzen?).8 Zwei kleine schräg gesetzte Bühnenausstattungen befinden sich an den Rändern der Radierung. Sie bilden den Seitenabschluss der Darstellung und sind, gesamt betrachtet, gegenüberpositioniert. Der Fluchtpunkt der zwei Bühnen befindet sich genau oberhalb der Mitte der Tafel, die sich wiederum an zentraler Stelle im Bild befindet. Gleich unterhalb des Fluchtpunktes ragt die kugelförmige Krone eines Orangenbaumes, dessen Stamm aus der Mitte der Tafel entspringt: es ist der einzige Zitrusbaum, der aus der Mitte des Tisches hervorkommt (zwei weitere Zitrusbäumchen entspringen aus dem Tisch, allerdings an dessen Rand). Der Autor des Bildes bestätigt die Position des Fluchtpunktes (es handelt sich hierbei um eine »perspektivische Flucht- masse«) als solches durch die Linienführung der Pflanzendekoration hinter den zwei Kopfenden des langgestreckten Tisches: Der Blick des Betrachters wird letztendlich auf diese Zone des Bildes angezogen und dort fokussiert. Dieser Umstand wirkt bemerkenswert, denn die 17 dargestellten Schatten hinter den sitzenden Personen scheinen keiner perspektivischen Regel unter- worfen zu sein und sie wirken so, als ob es eine einzige große Lichtquelle gibt, die sich virtuell oberhalb der linken Hälfte des Tisches befindet. Der dargestellte Längsschnitt der Orangerie zeigt sich dem Betrachter, von links nach rechts in einer West-Ost Ausrichtung, somit ist abzuleiten, dass der Zeitpunkt dieser – heute würde man sagen – »Aufnahme«, noch vor Sonnen- untergang stattgefunden hat, wahrscheinlich zu Beginn des Festes, also in der Zeit zwischen 16.00 Uhr und Sonnenuntergang, also schätzungsweise wenige Minuten vor oder nach 17.00 Uhr des 7. Februar 1786. Die Quelle dieses Lichtes war demnach das Tageslicht, obwohl bemerkenswerter weise keine Fenster abgebildet sind und die großen Fenster der Orangerie südseitig lie- gen, also dort wo der Zuschauer das Bild betrachtet. Die auf dem Bild darge- stellte Bepflanzung soll sich also auf der nördlichen Wand befinden. Der Boden, auf dem die Schatten zu sehen sind, besteht aus Ziegeln.9 Acht Ziegelreihen, der Länge nach gelegt, gleichförmig dargestellt, tren- nen die sitzenden Personen u n d bilden gleichzeitig den Abschluss der zwei gezeigten Bühnen vom Rand des Bildes. Allerdings lässt die reale Größe und 8 Vgl. Leopold Urban, Die Pflanzen der Orangerie, S. 3 ff., in : Die Orangerie von Schönbrunn, Diss. II 1,134.400, Universitätsbibliothek Wien – Über die Anzahl der in der Orangerie aufbewahrten Topfpflanzen finden wir in der Österreichi- schen Musikzeitschrift, 9. Jg., Heft 2, S. 37, folgende Angaben: 800 Orangen-, Granatäpfel- und Lorbeerbäume. 9 Die Orangerie verfügte über eine integrierte Kanal-Fußbodenheizung und wurde mit dem Holz aus dem Parkgelände betrieben, um die für die Pflanzen erforderli- che Temperatur von ca. 10-15 Grad zu erreichen. Vgl. Leopold Urban, Die Pflan- zen der Orangerie, S. 67, in : Die Orangerie von Schönbrunn, Diss. II 1,134.400, Universitätsbibliothek Wien. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Titel
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Untertitel
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Autor
Paolo Budroni
Verlag
V&R unipress
Ort
Göttingen
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
135
Kategorie
Kunst und Kultur
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