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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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83 Ingrid Schraffl Die Mitwirkenden auf der Bühne: Das Theater im Theater in einem multilingualen Kontext Der Gegenüberstellung von italienischer Oper und deutschem Singspiel innerhalb desselben Festes entsprechen parallele Konfrontationen auf ver- schiedenen Ebenen: im Inneren der beiden Stücke, die die üblichen Gescheh- nisse hinter den Kulissen parodieren, manifestiert sich der Zwist jeweils in der Rivalität zweier Sängerinnen. Außerdem verflochten sich die Kontraste im Inhalt der Bühnenstücke mit einer scharfen Konkurrenzlage im realen Leben der Darstellenden. Das Nebeneinanderbestehen von Singspiel und Opera buffa spiegelte an- dererseits die reale Situation der Wiener Theaterwelt wider und ging auch mit der Koexistenz der beiden Sprachen einher. Doch nicht nur aufgrund der großen Beliebtheit der italienischen Oper war die italienische Sprache in Wien stark präsent. Es lebten damals nicht wenige Italiener in Wien, was auch die Anwesenheit einer italienischen Kongregation bestätigt. Natürlich ist die damalige enge Verbindung zwischen Österreich und Italien vorwie- gend politisch begründet, nämlich durch die (direkte oder indirekte) habsbur- gische Herrschaft über große Teile der italienischen Halbinsel. Besonders das Musikleben war in Wien von Italienern geprägt. Der bedeutendste Musikver- lag Wiens stand beispielsweise im Besitz der italienischen Familie Artaria. Generalintendant des Burgtheaters (»General-Spektakel-Direktor des kaiserl.- königl. National-Hof-Theaters«) war Graf Rosenberg Orsini aus dem in Wien ansässigen Zweig des alten römischen Adelsgeschlechts Orsini. Für die Pfle- ge der Modegattung der italienischen Oper wurden Komponisten, Dichter und Sänger aus Italien »importiert«, wie die Aufführung von Prima la musi- ca, e poi le parole exemplarisch bezeugt: Der Hofkomponist Salieri und der Dichter Casti waren selbstverständlich Italiener, sowie drei der vier am Burg- theater vom Hof engagierten Sänger, während die »vierte« Sängerin, Nancy (eigentlich Anna Selina) Storace, zwar in London geboren war, aber als Tochter eines italienischen Bassisten auch Wurzeln in Italien hatte, wo sie auch ihre ersten und von Anfang an glänzende Erfolge erntete. 15-jährig debütierte sie im Teatro alla Pergola in Florenz, wo sie den berühmten Kast- raten Luigi Marchesini derart in den Schatten stellte, dass er sie angeblich aus der Operntruppe entfernen ließ. Denselben Marchesini soll sie dann in Prima la musica, e poi le parole so hervorragend parodiert haben, indem sie einige Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Titel
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Untertitel
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Autor
Paolo Budroni
Verlag
V&R unipress
Ort
Göttingen
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
135
Kategorie
Kunst und Kultur
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