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Dillmann (Tomas Diltmann). Er lehrte die untertänigen Kinder „ein musik-poetisch
stuckh, so sye der herrschaft auffbringen solten“.78
10)* Als 1721 Gräfin Maria Josepha von Salburg für die Untertanenkinder ein
„newes schuell- vndt lerzimer“ richten ließ, vermerkte die HagenChronik:
„da haben die khündt fuer Si ain gesanng hoeren lassn, alwo es saget:
Maria Josepha ward ich genant, bin die best Herrin in dem ganz lanndt, gib vom
Hertz den Armen hülff, den khündtln brod, das nimandt im Haeckh [Hagen] muss
sein in noth. Hoch Maria Josepha, ein Leben In freidt, das winschn dier kündter vnd
Hagen leith“.79
11)* Gräfin Maria Josephas Verwalter, Andre Anton Petermandl berichtete am 30.
April 1724 den Ständen im Hinblick auf den geforderten Musikimpost, dass in den
zum Hagen gehörigen Wirtshäusern "im Landgut Hagen, der Hoftaverne allda und
bei Georg Baumgartner, Hofwirt auf dem Pruckmayrhäusel", von Neujahr bis April
1724 weder eine Hochzeit noch ein Freitanz abgehalten und daher auch keine
Spielleute gebraucht worden waren.80
Der Musikimpost war am 28. Dezember 1707 mittels kaiserlichen Patents eingeführt
worden. Er bestand in einer Gebühr für das Abhalten von Tanzveranstaltungen. Ab
1738 war bei nur drei verwendeten Musikinstrumenten eine geringere Taxe zu 6 x-er
von jedem Spielmann, bei vornehmeren Instrumenten wie Geigen, Jägerhorn etc und
mehr als drei aufspielenden Musikanten die höhere Spielmaßtaxe von jedem
Musikanten gefordert, wie in den landesfürstlichen Städten.81
12)* Am 29. Oktober 1724 berichtete Graf Christoph
Wilhelm vThürheim in einem Schreiben an seinen
Sohn, dass Josepha vSalburg am 26. Oktober, als der
Infant von Portugal in Linz weilte, die gesamte
Gesellschaft auf ihr Gut, "den Haggen", geladen
hatte.82 Finden auch Musikalische Einlagen oder
Darbietungen keine Erwähnung, sind sie aber bei einer
solchen Einladung wohl als selbstverständlich
vorauszusetzen.
Münze; Johannes V. von Portugal 1722; PA
13)* 1728 findet sich im Zusammenhang mit einem Webereiwettbewerb im Hagen
der Vermerk, dass der Empfänger des ersten Preises, der Hagen´sche Untertan
Matthias Steeger ein Dankgedicht und den „Webergsang vom Haagen“ vorgetragen
habe.83
78 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 9. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 40.
79 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 12. Für Hagen findet man unzählige Schreibvarianten, wie Haken, Haeck,
Haagen, Haggen, Hoggenberg, usw. Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I (Ms).
80 AStL, LR, B II A 20/15978.
81 OÖLA, LA, Taz und Ungeld, Sch. 800, 1673>1758, 143>264 (Taz =Steuer).
82 AStL, LR B II G 4, 99/2364. Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd II (Ms).
83 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 29. Steger lebte im Moserhäusel, welches nach ihm und den Besitz-
Nachfolgern aus seiner Familie, auch zuweilen als "Stegerhäusel" bezeichnet wurde (um 1898 zur Villa
Hagen/Villa Tscherne ausgebaut).
Ein geschichts-musikalischer Spaziergang durch den Hagen/Linz
- Titel
- Ein geschichts-musikalischer Spaziergang durch den Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 44
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
- Kunst und Kultur