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Vorwort
DervorliegendeBand ist einErgebnisderKatalogisie-
rungsarbeitenandemheute imArchivderErzdiözese
Salzburg aufbewahrtenDommusikarchiv (A-Sd,Rei-
heA),die zwischen2007und2014 stattfanden.Dieser
derMusikpraxis an der Salzburger Domkirche ent-
stammendeBestandwurde von der zu diesemZweck
gegründetenRISM-Arbeitsgruppe Salzburg von den
ältesten Stimmenhandschriften aus der zweitenHälf-
te des 17. Jahrhunderts bis zu denQuellen vor dem
GründungsjahrdesDommusikverein undMozarteums
von 1841 vollständig erfasst und liegt nun sowohl als
gedruckterKatalog als auch in derRISM-Datenbank
online vor.
Die Inhalte des vorliegenden Bandes sollten ur-
sprünglich einVorwort zurPrintpublikation desKa-
taloges bilden, doch stellte sich bald heraus, dass das
in sieben JahrenGrundlagenforschung ‚angefallene‘
Material entweder großteils unberücksichtigt bleiben
müsste oder denRahmen eines ‚Vorwortes‘ oder einer
‚Einleitung‘ zumKatalogband bei weitem sprengen
würde.Doch selbst als separater ‚Kommentarband‘
zumKatalog–alsderunsdas imEntstehenbegriffene
Werk zeitweilig erschien – kann die hier präsentierte
Textzusammenstellung nichtmehr gelten. Zu ausgrei-
fend sind – geleitet durch bisher ungestellte Fragen
undunerwarteteQuellenfunde – einzelneAspekte der
Darstellung geraten.
DerHauptgrund, den vorliegendenBand separat
erscheinen zu lassen, liegt darin, dass das Quellen-
erschließungsprojekt für einen abgegrenzten Zeitho-
rizont erstmals die Musik amDom zu Salzburg in
ihrerGesamtheit in denBlick nimmtundnicht nur
– wie angesichts der Materialfülle üblich (und ver-
ständlich) – einzelne,mehr oderweniger bedeutsam
erscheinendeMusikerpersönlichkeiten.Mit der syste-
matischenErschließung desGesamtbestandeswurde
erstmals ohne vorauseilendeBewertung desMaterials
hinsichtlich tatsächlicher oder angeblicher künstle-
rischer Qualitäten ein Gesamtüberblick gewonnen,
der eine Einordnung einzelner Künstler undWerke
in die historische Praxis der Musik am Salzburger Dom erstmöglichmacht. Gleichwohl kann es nicht
Aufgabe der vorliegendenPublikation sein, das um-
fangreiche,durchGenerationenvonForschernanhand
vonEinzelaspekten erarbeiteteWissen hier neuerlich
zu referieren und eine auch nur annähernd vollständi-
geGesamtdarstellung derMusik amSalzburgerDom
vorzulegen.VielmehrpräsentiertdervorliegendeBand
neben einemÜberblick zurGeschichte derMusik am
Dom vor allem die Darstellung und Interpretation
vonMaterialien, die bisher wenig Beachtung gefun-
den haben, sowie solcheTexte undMaterialien, die
sich speziell aus demglobalenZugriff auf das gesamte
Quellenmaterial ergaben.DerBand versteht sich aus-
drücklich als Beitrag zurGrundlagenforschung, der
andereForscher zurAnfertigung von Spezialstudien
anregenmöchte.
Die Formulierung „Musik amSalzburgerDom“ ist
mit Bedacht gewählt und muss vom Begriff ‚Dom-
musik‘ deutlich unterschieden werden: Der Dom –
verstanden als das 1628 geweihteBauwerk –war als
Sitz eines Metropoliten, der seit 1680 als „Primas
Germaniae“ eineVorrangstellung unter den deutsch-
sprachigenErzbischöfen beanspruchen konnte, einer-
seitsMetropolitankirche; erwar aber auch seit 1635
Hauptkirche der Stadtpfarre und damit Dreh- und
Angelpunkt eines Systems von Stadtkirchen, die im
Leben der Bürger von Stadt und Land als Stätte
vonwichtigenLebensereignissenwieTaufen,Hochzei-
ten,Begräbnissen, aber auch als Ziel vonWallfahrten
oderAusgangspunktvonProzessioneneinenwichtigen
Platz einnahmen.Damitwar dasGebäude einerseits
Handlungsraum der Kathedralliturgie, andererseits
aberauchjenerOrt,andemdiePfarrliturgievollzogen
wurde – samt einer entsprechend ‚alltäglichen‘Musik,
deren Spuren in der SammlungDommusikarchiv im
Projekt erstmals als solche in denBlick gerieten und
wahrgenommenwurden.Mit ihnenwurdenmit den
Stadtpfarrmusikanten, aber auch denThurnern (Tür-
mern) zahlreicheMusiker in den Fokus genommen,
die bisher von der Forschung kaumbeachtetwurden,
aber gleichwohl dasMusikleben der Stadt lange Zeit
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Musik am Dom zu Salzburg
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
- Titel
- Musik am Dom zu Salzburg
- Untertitel
- Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
- Autoren
- Eva Neumayr
- Lars E. Laubhold
- Ernst Hintermaier
- Verlag
- Hollitzer Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-99012-540-0
- Abmessungen
- 21.0 x 30.2 cm
- Seiten
- 432
- Kategorie
- Kunst und Kultur