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1 DerDomalsMetropolitankirche
che der Stadtpfarre, dessen ungeachtet in Grenzen
gehalten zu haben. Es gab sicher einenPfarrgottes-
dienst, der überwiegendeTeil der liturgischenFeiern
der Stadtpfarre dürfte sich jedoch in den Kirchen
St. Sebastian, St. Andrä und in derBürgerspitalskir-
che abgespielt haben (→ S. 77).
1.6 Anhang
1.6.1 Commissions Protocollum von
1699
Commission Protocollum [S. 1] CommissionsProto-
collumDie offentl. Andachten imThumbbtf.165
[S. 2] InCommissione speciali den 25.Aprilis 1699
PresentibusDDmisDreer etBuckh.
Repartirung der offentl. Andachten undBenedic-
tionen
In demHochfürstl. Dombwere alle Tag unmassge-
bl[ich] die bishero gehalteneMess umb 5Uhr noch
ferner zu continuirenmit der gewohnlichen und vor
und nachgehendenBenediction cumCiborio.
In simili dieSibenerMesse, cumsimiliBenedictione
ferners zu prosequiren und zu solchen ende aintwe-
der ein beständige fundation zumachen, oder solches
onus unter denen Beneficiaten proportionaliter zu
repartiren.
N.B.weillenauferinnernH.Hartmans6.Tagausser
desMontagsumb7UhrdieBeneficiatenzulesenschul-
dig,were also nur dieMontagMesse zu stüfften, oder
aberdiebißherovon IhroHochf[ü]rstl[ichen]G[na]den
G[nä]digst angeordneteMesse dahin zu transferiren.
Über dises alle Sambs: und U[nserer] L[ieben]
Fr[auen] Festag sowol postPrimas als respective se-
cundasVesperas die Litanias Lauretanas in chorowie
bisheromit 3Monstranzen, ferners an iedemdritten
Sontag desMonaths das SibenstündigeGebett cum
expositioneVenerabili wie bißhero.
N.B. weillen die Custorey mit ihrmDeputat die
beleichtung fürderhin nit erschwingen khan, als were
diese andacht auf 2. Stund, id est von 9. bis 10. und
von 3. bis 4.Uhr zu reduciren.
[S. 3] InFestoB.V.M. adNives die gewohnliche
Andacht bey demSchneeAltarmit haltung der ge-
165AES,Altbestand,AT-AES1.2.22/68Gottesdienstordnung
1653–1790. wohnlichen Letaney sowol in Vigilia als in Festo in
secundisVesperis Festi.
InFestis SS. Josephi etAnna dieAndachten con-
suetomodo.
Die consuetaBenedictiones, quandoVenerabile ad
infirmos portatur, pariter so offtman in 3Kirch com-
municieren und auchdasVenerabile zu: undvondem
hochaltar tragen thuet, [von andererHand:] si tamen
missa est absoluta.
1.6.2 Gottesdienst-Ordnung
[S. 1] BestehendeGottesdienst-Ordnung in derMe-
tropolitankirche.166
Meßstunden an Sonn- undFeyertagen.
In Sommermonathen, das ist, vomPalm-Sonntage
bis zumRosenkranzfeste, welches am ersten Sonnta-
ge imOctober fällt, wird an Sonn- undWerktagen
die erste heiligeMesse gelesen, um5Uhr von einem
Chorvikar.
Umhalbe 6UhrdurchAushilfe von einemH.Dom-
kapitularn.
Um6Uhr von einemChorvikar.
Umhalbe 7UhrdurchAushilfe von einemH.Dom-
kapitulare.
Um7Uhr von einemChorvikar.
Umhalbe 8UhrdurchAushilfe von einemH.Dom-
kapitulare.
Um8Uhr ist Predigt.
[S. 2] Um halbe 9 Uhr nach der Predigt eine
stille Messe von einem Chorvikar, oder Dompfarr-
Cooperator.
Um9Uhr istHochamt.
Um10 undhalbe 11Uhr von einemChorvikar
Um11Uhr von einemAlumnus.
Um 6 Uhr werden meistens die Beneficiat- und
Bruderschaft-Ämter gehalten.
An denWerktägen ist fast die nähmlicheOrdnung,
nurmit demUnterschide, daß um5- und 7Uhr eine
Segenmesse, und um8Uhr dasConventamt gelesen
wird; die Predigt, dieMesse umhalbe 10; halbe 11;
und um11Uhr ausbleibt.
In denWintermonathen, das ist, von demMondta-
ge nachdemRosenkranzfeste an[,]wird anSonn- und
Festtagen die erste heiligeMesse um5Uhr, an den
166AES,Altbestand,AT-AES 1.2.22/68Gottesdienstordnung.
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Musik am Dom zu Salzburg
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
- Titel
- Musik am Dom zu Salzburg
- Untertitel
- Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
- Autoren
- Eva Neumayr
- Lars E. Laubhold
- Ernst Hintermaier
- Verlag
- Hollitzer Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-99012-540-0
- Abmessungen
- 21.0 x 30.2 cm
- Seiten
- 432
- Kategorie
- Kunst und Kultur