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Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
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Seite - 36 - in Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult

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2 Geschichte derMusik an derMetropolitankirche DieReformenWolfDietrichs Ein Neubeginn bahnte sich 50 Jahre nach Hofhai- mersTodmit demRegierungsantrittWolfDietrichs im Jahre 1587 an. Jene Impulse, die ihn befähig- ten, auch in Salzburg die für Musik und Liturgie erforderlichenReformen umzusetzen, die durch das tridentinischeKonzil dem deutschen Episkopat zur Durchführung empfohlen respektive angeordnetwur- den, erhieltWolfDietrichwährend seines Studiums amCollegiumGermanicum inRom(1576–1581).Die- ses 1552 unter jesuitischer Führung errichteteKolleg hattePapstGregorXIII. imJahre 1573 auf eine neue finanzielle Basis gestellt. Es sollte für dieAusbildung vonFührungskräftendienen,diedeutschenBistümern die erforderlichenVoraussetzungen zurDurchsetzung gegenreformatorischer Maßnahmen bieten konnten. Vor allem erhieltWolfDietrich an diesem Institut in den Jahren 1576 bis 1581 nachwirkendeAnregungen für eine kunstvolle, auchmusikalisch hoch stehende Gestaltung der Liturgie, die zu seiner Zeit an der Kollegskirche Sant’Apollinare prachtvoller gewesen sein soll als an der päpstlichenPeterskirche. Die Musikpflege amCollegium Germanicum lag währendWolf Dietrichs Studienzeit in Händen des Spaniers Tomás Luis de Victoria (1548–1611), der mitGiovanniPierluigi daPalestrina (1525–1594) und Orlando di Lasso (1532–1594) zu den bedeutendsten KomponistenderSpätrenaissance zählte.Auch später gehörte diesesKolleg noch zu denwichtigenPflege- stätten geistlicherMusik inRomundhatteVorbild- funktion fürgeistlicheMusikpflegenördlichderAlpen. UnterGiacomoCarissimi (1605–1674), der 1628 das Kapellmeisteramtunddamit auchdieAusbildungder jüngerenMusiker übernommen hatte, erreichte die Musikpflege amKolleg ihren letztenHöhepunkt. Wie nachhaltigWolf Dietrich durch die in Rom gewonnenenEindrücke geprägtwar, zeigen die in sei- ne ersten Regierungsjahre fallenden Reformen, die vor allem die Liturgie und die damit verbundenen Maßnahmen für dieMusikpflege amDomsowieweit darüber hinausgehendeVorkehrungen für eine gesam- te Reorganisation der „Hofmusica“ am Salzburger Fürstenhof betrafen. AlsWolfDietrich imJahr 1587 gewählt, zumPries- ter undBischof geweihtwurde und als Erzbischof so- wieLandesfürst dieRegierungdesErzstiftes Salzburg Abbildung 2.1:ErzbischofWolfDietrich vonRai- tenau.Kupferstich vonDominicusCustos 1597. übernahm, kames in diesenBereichen zu umfassen- den Änderungen, die imGroßen undGanzen auch unterWolfDietrichsNachfolgern bis zur Säkularisati- on desErzstiftes Salzburg bzw. bis zurAuflösung des Hofstaates 1802 resp. 1806/07 beibehalten und nur selten durch neueAnordnungen ergänztwurden. Die zwei wichtigsten und zentralen Maßnahmen waren: • 1591die„FundationeinerneuenChormusik“und derenZusammenführungmitderhöfischenMusik unter der alleinigenKompetenzdesErzbischofs.4 • 1596 die Einführung des römischenRitus in der Salzburger Erzdiözese5 und Anlass für den Beginn des großen Reformwerkes waren dieKarfreitagszeremonien des Jahres 1588 im Dom, nach denen der neu erwählte Erzbischof den Domdechant zu sich rufen ließ, um ihm seineAbsicht mitzuteilen, den römischen Ritus in seiner Erzdiö- zese, vorerst nur im Dom und erst später in allen 4Hintermaier: „Es gehe confuse“, S. 123f. 5Harnoncourt: „DieVerehrungdeshl.Rupert“,S.175, sowie Hintermaier: „Es gehe confuse“, S. 121f. 36
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Musik am Dom zu Salzburg Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Titel
Musik am Dom zu Salzburg
Untertitel
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Autoren
Eva Neumayr
Lars E. Laubhold
Ernst Hintermaier
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-540-0
Abmessungen
21.0 x 30.2 cm
Seiten
432
Kategorie
Kunst und Kultur
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