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Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
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Seite - 98 - in Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult

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3 DerDomals Stadtpfarrkirche • Es handelt sich nicht umvollständige Zyklen für das ganzeKirchenjahr, sondern umZusammen- stellungen vonWerken, die für ganz spezielle Er- fordernisse kompiliertwurden.EinBeispiel dafür wäredasChorbuchW.b.XXX.mitdemTitelVa- ria /KyriePaschalia /Quatuor&Quinque/Vo- cum.CumIntroitu,&Grad[ualia]Abalijs quidem incepta, & per /R[everendissimum]D[ominum] Abrahamu[m]Megerle / maxima ex parte con- ti=nuata concinnata / ad fine[m] usq[ue] / per- ducta. / Conscripta Anno. 1642. • Unter denChorbüchern finden sich sowohlmeh- rereRequiem-Vertonungen,überwiegendvonSte- fanoBernardi und für vier Sänger (ATTB) und Orgel, als auch eineVertonung desOfficium de- functorum von StefanoBernardi, die in ein all- fälligesRepertoire der „Totensinger“ gut passen würden. Sollte diese These sich als richtig herausstellen, würde dasRepertoire der Stadtpfarrmusikanten auch Werke von StefanoBernardi, AbrahamMegerle, Jo- hann Stadlmayr, JacobusClemens nonPapa, Pietro Bonamicou. a. umfaßt haben.Für eine abschließende Bewertung dieser ChorbücherwärenweitereUntersu- chungen nötig. Die Suche nachdemweiterenRepertoire der Stadt- pfarrmusikanten gestaltet sich eher schwierig, weil sehr selten eine Bestimmung „Lauda Sion | In die Pfarr“wie auf derRückseite desUmschlages zu einer Josephs-Litanei vonM. S. Biechteler (A-Sd, A 57) auftaucht.Gleichwohl ist dieseNotiz ein Indiz, dass dieMusikalien der Pfarre getrennt von denMusikali- enderHofkapelle amDomaufbewahrtwurden. Sucht mannach „Stadtpfarre“, so bekommtman lediglich 14Ergebnisse aus derÄra vonFranz de Paula und JohannBaptistWeindl, die gelegentlich ihre Funkti- on „Stadtpfarr-Chorregent“ auf denUmschlagtiteln mitteilten. VorallemdieChorregentenundOrganistendürften für denGebrauch der StadtpfarrmusikantenMusika- lien geschrieben haben, leider ist auch das auf diesem Wege erhalteneErgebnis nicht ergiebig.Während die HandFerdinandSebastian Sambers, der neben seiner Tätigkeit als Stadtpfarrorganist indessen vor allem auchKopist für dieHofkapellewar, identifiziert ist, kennenwirdieSchrift seinesNachfolgersJohannHuet- terer nicht. Von seinemVater undVorgänger Johann Baptist Samberwie auch von Stadtpfarrchorregenten JohannJakobFreystädtler fehlen imDommusikarchiv sowohl eigeneWerke als auchKopien fremderWerke. EinigewenigeWerke undAbschriftenFreystädtlers, die demRepertoire der Stadtpfarrmusikanten zuge- ordnetwerden können, haben sich in anderenArchi- ven erhalten: imBestand des SalzburgMuseums ein Salve Regina. 2 Canto, Alto, Tenore, Basso, Violino 1mo,Violino 2do conOrgano. Jacobus Freystädtler, StattPfarr Chorregentm.p. (A-Sca,Hs 614); an der NewYork Public Library for the Performing Arts, MusicDivision, einAveRegina caelorum für Sopran, zwei Violinen undOrgel (Sign.Mus. Res. JOG 72- 114); und imSalzburgMuseumVespern vonValentin Rathgeber (A-Sca,HS 615), die Freystädtler kopiert hat. Abdem letztenViertel des 18. Jahrhunderts lässt sich dasRepertoire insofern eingrenzen, als die Stadt- pfarrchorregentenFranzJosephWeindlundseinSohn JohannBaptist vieleMaterialien selbst geschrieben haben. Diese zumTeil bereits katalogisierten, zum Teil demBestand desDommusikverein undMozar- teums zugeordnetenQuellendürften einengroßenTeil desRepertoires vomEnde des 18. Jahrhunderts bis zumEnde der Stadtpfarrmusikanten um1840 herum ausmachen. Ein Teil der Musikalien J.B. Weindls wurde, wie einEintrag imRepertorium141 desDom- musikverein undMozarteums zeigt, nachWeindlsTod von seinerWitwe an denDommusikverein undMo- zarteum verkauft: „Von No 66 an bis No 131 sind meistens kleinereWerke, die zumGebrauche für die anderenPfarrkirchen denChorleitern derselben zu- getheiltwerden, undzudiesemBehufe vonderWitwe Weindl angekauftworden sind.“142 ImRepertoire der Stadtpfarrmusikanten befanden sichdemnachamAnfangdes19. Jahrhunderts sowohl lateinische (darunterMozartsMesseKV259 undMi- chaelHaydnsMissa S. Nicolai TolentiniMH109) als auch deutscheMessen,Vespern undLitaneien, aber auch zahlreiche geistliche Lieder und kleinereKom- 141Repertorium über die musikalische Bibliothek des Dom=Musik=Vereines u: Mozarteum’s zu Salzburg, handschriftlicherBestandskatalog, geführt von 1842–1885, AES, o. Sign. 142Ebd., S. 56. 98
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Musik am Dom zu Salzburg Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Titel
Musik am Dom zu Salzburg
Untertitel
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Autoren
Eva Neumayr
Lars E. Laubhold
Ernst Hintermaier
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-540-0
Abmessungen
21.0 x 30.2 cm
Seiten
432
Kategorie
Kunst und Kultur
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