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Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern - Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
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akustischenundperformativenMedienzeigen,dassMythennicht einerepisch ausgefeiltenNarrationbedürfen, umwirksamzuwerden.DiemedialenÜber- setzungen vonMythen unterstreichen vielmehr, wiewandlungsfähig oder po- lyvalent sie sind. Ihre Deutungsmacht wird durch dieMediation und die Re- mediation, also dieÜbertragung undRückübertragung in jeweils andereMe- dien, nicht geschmälert, sondern eher gesteigert. Vor allem machen diese Übertragungen anschaulich, wie dynamisch sich der Prozess derMythenbil- dunggestaltet. Diese interdisziplinäre und kulturwissenschaftlich inspirierte Mythenfor- schung nimmt auch Fragen nach der geschichtswissenschaftlichen und ge- schichtsdidaktischenRelevanzvonMythenwieder auf. SieuntersuchtdasVer- hältnisvonmythischerErzählungundmodernerDemokratie, indemsiedanach fragt, obMythenauchnoch in rationalen,demokratischverfasstenpolitischen Ordnungen ihren Platz haben, und wenn ja, auf welche Bedürfnisse Ge- schichtsmythen in zeitgenössischen Gesellschaften antworten.29 Die alltags- sprachliche –und reduktionistische–EntgegensetzungvonMythenals erfun- denen, falschen oder irrationalen Erzählungen und historisch gesicherten FaktenalseinerdavonzuscheidendenRealitätwirktdabeiimHintergrundfort. Daraus folgt schließlichauchdiediesemBandzuGrunde liegendeFrage,obsie ihreBerechtigung inSchulgeschichtsbüchernhaben. De-KonstruktionvonMythen–ein lohnenderZugriff im Geschichtsunterricht Die im Jahr 1990 ausgesprocheneFeststellungderNotwendigkeit der interdis- ziplinären Erforschung von Mythen30 fand offensichtlich innerhalb der deutschsprachigenKulturwissenschaftenAnklangundesentwickeltesichinder Folge eine spezifische Geschichtsmythenforschung31, im Zuge derer auch die 29 ClaireBottici,»MythsofEurope.Atheoreticalapproach«, in: JournalofEducationalMedia, Memory,andSociety, 2 (2009), 9–33. 30 Jürgen Link undWulf Wülfing, »Einleitung«, in: Jürgen Link undWulf Wülfing (Hg.), NationaleMythenundSymbole inder zweitenHälfte des 19. Jahrhunderts. Strukturenund FunktionenvonKonzeptennationaler Identität, Stuttgart:Klett-Cotta, 1991, 7–15, 15. 31 EugenKotte, »Geschichtswissenschaftliche und geschichtsdidaktischeMythosforschung«, in: Jürgen Joachimsthaler und Eugen Kotte (Hg.), Kulturwissenschaften. Konzepte ver- schiedener Disziplinen, München:MartinMeidenbauer, 2010, 103–125.; Vgl. auchVolker Dotterweich(Hg.),MythenundLegendeninderGeschichte(UniversitätAugsburg:Schriften der Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg; Nr. 64: Historisch-sozialwis- senschaftlicheReihe),München:Vögel, 2004;HelmutAltrichter u.a. (Hg.),Mythen inder Geschichte, Freiburg imBreisgau:Rombach,2004, 13–28. Was ist einhistorischerMythos? 17 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY
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Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
Titel
Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern
Untertitel
Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
Autoren
Roland Bernhard
Susanne Grindel
Felix Hinz
Herausgeber
Christoph Kühberger
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7370-0686-6
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
294
Kategorie
Lehrbücher
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