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Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern - Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
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BredowsBuchfandschnellweiteVerbreitungunderlebtebis1880weitüberden Tod des Autors hinaus insgesamt 37Auflagen.Wie wirkungsmächtig die von Bredow formulierten Gedanken schon amBeginn des neunzehnten Jahrhun- dertswaren,demonstriertunteranderemeinLehrbuchausKempten imSüden Bayerns,woderdortigeGymnasialprofessorAnselmAndreasKasparCammerer bald nach demSturzNapoleons 1815 einenGrundrißderWeltgeschichte ver- öffentlichte, der bis 1840 fünfmal aufgelegt wurde. In offensichtlicher Ähn- lichkeit zudenFormulierungenBredowsheißt esdort: NungaltesdemWestenGermaniens.DieRömerdrangendabisandieElbevor,bauten KastelleundzwangendieDeutschen,römischeSpracheundGesetzeanzunehmen.Da erwachte der Germanen Freiheitssinn. Hermann oder Arminius, der Sohn des Che- ruskerfürstenSegimer, legtedenstolzenRömernSchlingen, lockte sie tiefer insLand und vernichtete 9 n.Chr. imTeutoburgerwalde beinahe das ganze feindlicheHeer – eineKernarmeevon20.000Mann. DiesemgroßenSiegedanktDeutschlandseineFreiheit,undwir,daßwirDeutschesind, unddaßnochDeutschaufderWeltgesprochenwird.ZwardrangendieRömernach7 Jahren(16n.Chr.)nocheinmalbisandieWeservor,undsiegtenüberdieDeutschen; aberaufdemRückzuggingeinTheil derFlotteundderArmeezugrunde.Vondieser Zeit anhörtendieAngriffederRömeraufdieDeutschen jenerGegendenauf.34 MythischesundempirischTriftiges inderNarrationvonHermann demCherusker FüreineAnalyse istzunächstzuklären,wasdasMythischedieserNarrationder römisch-germanischenAuseinandersetzungausmacht.UnterMythossolldabei zunächst entsprechendderDefinitionderDudenredaktion einePerson, Sache oderBegebenheit verstandenwerden, die ausmeist verschwommenen irratio- nalen Vorstellungen heraus glorifiziert wird und legendären Charakter be- kommt.35 Dieser Ansatz passt gut zu den grundlegendenÜberlegungen von RolandBernhard,SusanneGrindel,FelixHinzundJohannesMeyer-Hamme,die für den vorliegenden Band den Fokus auf ausgeschmückte Geschichten legen möchten, wobei sie noch deren Funktion zur Festigung von Herrschaft als charakteristisch fürdenpolitischenDeutungsgebrauchvonMythenansehen.36 34 AnselmAndreasKasparCammerer,GrundrißderallgemeinenWeltgeschichte: für Schulen undzurSelbstbelehrung,Kempten:Kösel, 1815, 60. 35 Dudenredaktion,Das Fremdwörterbuch, Duden, Bd.5, Mannheim: Bibliographisches In- stitut& F.A.Brockhaus, 9.Auflage2007, 689. 36 SieheRolandBernhard,SusanneGrindel,FelixHinzundJohannesMeyer-Hamme,»Wasist ein historischer Mythos? Versuch einer Definition aus kulturwissenschaftlicher und ge- schichtsdidaktischerPerspektive«, indiesemBand, S. 12. BjörnOnken66 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY
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Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
Titel
Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern
Untertitel
Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
Autoren
Roland Bernhard
Susanne Grindel
Felix Hinz
Herausgeber
Christoph Kühberger
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7370-0686-6
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
294
Kategorie
Lehrbücher
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