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Logistikwerkstatt Graz 2020 Das Recycling von gebrauchten Kunststoffgleitketten (post-consumer) wird in diesem Forschungsvorhaben erstmals durchgeführt. Dabei wird sich primär auf die Rückgewinnung des Werkstoffs Polyoxymethylen (POM) sowie des Verbindungsbolzens aus Edelstahl konzentriert, da anderen Werkstoffe nur in untergeordneten Mengen vorliegen. Als Lösungsansatz soll deshalb eine vollständige, sortenreine Trennung der Kunststoffe durch Demontage der Ketten erfolgen. Nachdem die Polymere sortenrein vorliegen, schließt sich ein Schreddern bzw. Mahlen der einzelnen Kunststoffe an, wodurch diese in eine einheitliche und besser handhabbare Korngröße gebracht werden. Nach dem Stand der Technik existieren bereits Untersuchungen zu Charakteristika von rezyklierten Produktionsabfällen (pre-consumer) die zeigen, dass vor allem POM- Copolymer (POM-C) bei geeigneter Additivierung keine nennenswerte Veränderung der Molekülketten durch Mehrfachverarbeitung aufweist [Arc07]. Da auch die meisten Gleitketten aus diesen POM-Copolymeren bestehen, sind bei deren Recycling akzeptable Resteigenschaften zu erwarten. Dagegen sind die werkstofflichen Eigenschaften von POM-Post-Consumer-Rezyklat aus Gebrauchtteilen bisher nicht bekannt. Vor allem die unbekannten Additive und Belastungs- und Umgebungseinflüsse während des Betriebs des Kettenförderers lassen eine Charakterisierung nur durch experimentelle Untersuchungen zu. Hervorzuheben ist hierbei die Untersuchung von Mischungen aus POM-Homopolymer und POM-Copolymer, da Gliederketten aus beiden Typen verwendet werden, diese jedoch in der Sortierung schwer unterscheidbar sind. Derartige Blends sind derzeit in Deutschland unüblich, werden jedoch im asiatischen Raum mit akzeptablen Eigenschaften vermarktet. Die Eruierung der Gebrauchseigenschaften der recycelten Polymere und die Feststellung der Eignung zur Wiederverwendung in Fördersystemen stellt demnach eine wesentliche Aufgabe des Forschungsprojektes dar. 50