Seite - 9 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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Zur Zeit Leonhard Khuepergers und der ständigen Türkengefahr für das christliche
Abendland, drangen türkische Truppenteile sogar in das Land ob der Enns vor und
verbreiteten Angst und Schrecken. 30 Khueperger war privat und von Amts wegen
mitbetroffen von den Tributzahlungen an die Türken.
Leonhard Khueperger wurde am 4. Mai 1541 mit dem Vermerk „Petzetl Leonhart
Khueperger und Veit Stachl“/Stahel, Stadtschreiber, erwähnt. Stahel nannte sich
„geschworener Stadtschreiber“.31
Bei der Heiratsabrede von Wolfgang Weisman am 27. Dezember 1544 trat Leinhard
Khüeperger als Zeuge auf.32
Aus dem Jahre 1547 stammt eine Bestätigung der „Vngelt Ordnung vnnd Instruction
in Oesterreich vnndter vnnd Ob der Enns“. Das Recht vom Wein eine Abgabe zu
nehmen hatte bereits Hzg Albrecht 1369, Ks Friedrich 1477 der Stadt Linz
zugestanden. [1829 wurden Ungelt und Taz von der Verzehrungssteuer abgelöst.] 33
König Ferdinand I. teilte am 10. Oktober 1548 der NÖ Kammer mit, dass dem
Leonhard Kueperger die Bürgschaft erlassen werden solle. Kueperger habe nicht
aus Arglist eine unrichtige Aussage bezüglich der 4.800 „schönwerch“ (Pelzwerk=
Pelze) an der Maut zu Linz, welche Oswald Schöner, Handelsmann zu Prag
gehörten, gemacht. Es waren 1.000 „schönwerch“ mehr gefunden worden, als
Kueperger angab, und diese wurden eingezogen. Es solle auf einen Teil der Maut
verzichtet werden.34
1555 trat Leonhard als „Bürger allhier“ im Klagfall gegen die Witwe des ehemaligen
Bürgermeisters Peter Hofmändls in Erscheinung.35
Im Jahre 1560 wurde Lienhard Khueperger als Siechenmeister genannt.36 Obzwar
das Amt des Siechenmeisters, ein sogenanntes Ehrenamt, Mühen und Probleme mit
sich brachte, war es doch eine Ehre für ein Ratsmitglied, es innezuhaben und nicht
selten diente es als Sprungbrett für eine weitere Karriere in der Stadtverwaltung bis
hin zum Stadtrichter und Bürgermeister. Der Ratsbürger Leonhard Khueperger
verstarb vor dem 10. März 1564, als ein Grundstück im Bereich des äußeren
Kreuzes bei der Landstraße an seine Erben gegangen war.37 Am Ausbau der
Landstraße war Christoph Häckhl von Lustenfelden, Besitzer des Landgutes Hagen
und Erbauer des gleichnamigen Schlosses beteiligt.38
30
Haider, Gesch. OÖs, 166, 207.
31
AStL, LR B I C 1, 38/59. Der Stadtschreiber wurde früher auch als notarius, protonotarius, secretarius, dann
Syndicus bezeichnet, war leitender Verwaltungs-und richterlicher Beamter, ähnlich dem heutigen
Magistratsdirektor. 1417 schien zum ersten Mal ein Stadtschreiber für Linz auf. Er war städtischer Beamter,
wurde durch Richter und Bürgermeister, dann durch den Stadtrat bestellt. Er erhielt zunächst nur einen
Ehrensold, ab 1570 ordentliches Gehalt, war später meist doctor juris von Beruf. Kreczi, Linz, 24, 241 ff. Rumpl,
Linzer Stadtschreiber, 250 ff. Lutz, St. Pölten, 51 ff. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I (Ms).
32
AStL, LR B VII 1/117.
33
Pillwein, Provinzial-Hauptstadt, 97. Kreczi, Linz, 262, 267.
34
AStL, LR C III F5, Gedenkbücher II, 291/917, dat. Wien.
35
AStL, LR B I A 8, 96/8994. Auch Hoffmändl, Hoffmandl, Hofmanndl, Hofmendl, Hofmenndl.
36
AStL, Stadtkammer-Rechnung 1560, Hs 49, fol. 1 R; Katzinger, Fürsorgewesen, 31 f.
37
AStL, LR B II J 202.
38
Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I, Häckhl (Ms).
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Buch Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Titel
- Niclas Khueperger
- Untertitel
- (1531 bis 1597)
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2013/2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.0 cm
- Seiten
- 162
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute