Seite - 24 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

24 Niclas Khueperger, Bürgermeister von Linz und Hans Träxl, Stadtrichter bekräftigten am 31. Jänner 1585, dass sie wegen ihrer Ämter und ihrem auf den Kaiser geleisteten Eid nicht verpflichtet seien, den von ihnen geforderten Corporalseid zu leisten.124 1588 erfolgte eine Aufforderung des Verwalters der Landeshauptmannschaft an Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt einen Priester für das Spital zu nominieren.125 Während Khuepergers letzter Bürgermeisterperiode (1588 bis 1591) wurde ein interessanter Stadterweiterungsplan von Linz ins Auge gefasst, dessen Ausarbeitung sich über die Jahre 1588 bis 1617 hinzog und dann fallengelassen wurde. Die Stadt sollte nach Süden hin auf etwa die doppelte Fläche erweitert werden. Der Plan scheiterte vorerst an der Bürgerschaft, dann ua an der Gegenreformation und dem Dreißigjährigen Krieg. Kaiser Rudolf II. hatte aufgrund erster Überlegungen am 22. April 1587 von der Landeshauptmannschaft einen Bericht bezüglich Stadterweiterung angefordert. Die Stadt konfrontierte ihrerseits die Stadtvertretung Anfang August damit und verlangte binnen 8 Tagen einen Bericht. Die Aufhebung der ksl Resolution (von 1568), die dem Adel den Kauf von Häusern in den Städten gestattete, wäre allerdings eine Voraussetzung für jegliche Stadterweiterung gewesen. Rekonstruktionsversuche verbildlichen das Vorhaben der Stände, welches, 1593 von Ks Rudolf II. bewilligt, wahrscheinlich aufgrund der Problematik des Türkenkrieges und Baueraufstandes nicht zustandekam.126 Schematischer Rekonstruktionsversuch der geplanten Stadterweiterung; Entwurf: Mayrhofer/Katzinger, Geschichte der Stadt Linz, Bd I, S. 173 124 AStL, LR B II K 1/244. 125 Katzinger, Bürgerspital, 37. 126 Mayrhofer/Katzinger, Linz, 172 ff.