Seite - 29 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

29 Kalender ließ auf den 4. den 15. Oktober folgen und berichtigte durch den Ausfall dieser zehn Tage die bisherige Zeitrechnung des Julianischen Kalenders.153 Dass man mit allerlei Anliegen an Khueperger herantrat, zeigt ein Ansinnen bezüglich einer Brautwerbung für den überzeugten Lutheraner Wolf Wagner, welcher dies in seiner Familienchronik vermerkte.154 Am 21. November 1585 hielt Wolfgang Wagner fest: „batt ich den herrn Küeberger vnd herrn Leonhartt Wasserbeckh, dass sie mir werben sollten vmb die Jungfraw Elisabeth Klainerin bey irn Elttern“. Bereits am 24. November 1585 erhielt er die Zusage von Leonhartt Stettner (Stiefvater), Gattin und Elisabeth. Am 28. November 1585 kam es zur „hayrattsabredt“, d.h. Verlobung: Bei der „hayrattsabredt und versprechen“, „..warn hernach volgendte personen: auf des Breütigams seitn wart herr Niclaß Küeperger, dertzeit Burgermaister; ... herr Leonnhartt Wasserbeckh,155 Ratsfreundt ...“. Die Hochzeit fand am 3. Februar 1586 statt, Wolf Wagner „habe also nach Gottes ordnung zu Kirchen, straß und gassen gefurrt und sein im Landthauß zu Lintz durch des Pristers handt zusamengeben worden,...Die maltzeiten wirden gehalten bey der frawen Mitendorfferin behaussung...“.156 Wagner hatte 1600 und 1601 einige Schwierigkeiten der Religion halber auszustehen, wurde sogar im kaiserlichen Schloss in Arrest gelegt, musste Strafe zahlen, weil er lutherische Predigten besuchte, unter Androhung der Ausweisung aus dem Lande.157 Über Details betreffend Privatleben, Besitz, etc des Niclas Khueperger, eines doch sehr bedeutenden Sohnes der Stadt Linz, sind erstaunlicherweise nur wenige urkundliche Belege zu finden, ausgenommen etliche Daten bezüglich Erwerbungen etc in den Linzer Regesten, Angaben im Freistädter Schuldenverzeichnis, einzelne verstreute Hinweise in für ihn unspezifischen Arbeiten bzw Forschungen, die sich mit der Heimat- oder Glaubensgeschichte beschäftigen, und schließlich die wenigen in Abschriften aus dem Schlossarchiv Hagen erhaltenen Vermerke.158 153 Ortner, Erzbistum Salzburg, III, 39. Die meisten protestantischen Länder im Deutschen Reich übernahmen den päpstlichen Kalender erst endgültig im Jahre 1700. 154 AStL, E 2 Familien-Chroniken, Wolfgang Wagner, 1526>1612; 20 / 107, 108, 109, 110. 155 ELM, Wasserbeck Elisabeth, ux. Leonhard, verstarb am 24. Jänner 1612. Wasserböck, 1586, 1591 Stadtrichter (Brüder Sebastian und David) erhielt dat. Wien, 8. Mai 1573 einen erbländischen Wappenbrief. Frank, Genealogie, 188. Grüll, Bürgermeisterbuch, 76. Wasserbeck besaß 1595 das Haus Landstr. 31/ Harrachstr. 1, einen Teilbereich dieses Areals, in dem auch B. Bischoff unter der gleichen Einlage ein(en) Haus(teil) besaß. Kreczi, Linzer Häuserchronik, Nr. 466/S. 251; noch 1620 als „Wasserpeckh´s Haus“ bezeichnet. 156 AStL, LR E 2/107 und E 6/22: 1586 Stadtrichter. Mecenseffy, Reformation/Gegenreformation, 23 f. Wasserbeck/Wasserpeckh besaß von 1573 > 1597 das Haus der späteren Adresse Adolf-Hitler-Platz 18 (27), Konskr. Nr. 33. Kreczi, Linzer Häuserchronik, 49/59. 157 AStL, E 2, 47/281(18. März 1600), 285 (13. November 1600), 286 (15. November 1600); ebd 48/290 (15. Mai 1601), 291 (19. Mai 1601), 292 (15. September 1601). Mecenseffy, Reformation/Gegenreformation, 31. 158 OÖLA, Schlüsselbergerarchiv, Hs 30, Valentin Preuenhueber, fol. 393, 545. Allerdings findet man diesen Namen auch ua in der Gegend um Ottensheim, wo bereits 1206 ein Chuberc erwähnt ist, was 1523 als Khüeperger und 1571 als Khueperger weitergeführt wird. Schiffmann, Ortsnamen-Lexikon, Bd 2, 89. Auch im Haus- und Grundbesitzer- Verzeichnis von Linz aus dem Jahre 1826 findet sich noch ein Kühberger aus Nieder- Ottensheim. OÖLA, Jandaurek, OÖ Familiennamen.