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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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47 Verbrennungen brachten die Vernichtung bedeutender Werke mit sich. So kam es zB auch in Graz 1579 von Seiten der Katholiken zur Verbrennung von 14.000 Büchern und Schriften „ketzerischen Inhalts“.255 (Die Verbrennung „anstößiger“ religiöser Bücher ist bereits aus dem 15. Jh bekannt, so bei der Verurteilung von Jan Hus 1415 zu Konstanz.256) In OÖ setzte sich die Reformation rasch durch, es gab frühe Kontakte zu Wittenberg und Luther, die von Angehörigen der führenden Adelsgeschlechter - vor allem den Jörgern und Starhembergern - geknüpft wurden. „Bei Euch ist Hunger und Durst zum Wort Gottes“ hatte Luther an Frau Dorothea Jörger (vm 1477>1556) geb. Raming, Gemahlin Wolfgangs IV. Jörger (1462>1524) 257 geschrieben und 1525 den ersten Prediger nach OÖ gesandt. Wolfgang Jörger von Tollet, seit 1513 Landeshauptmann in ÖodE, ließ 1521 seinen Sohn Christoph bei Martin Luther in Wittenberg studieren. Diesem Christoph Jörger empfahl Luther 1525 als Hausprediger den ehemaligen Esslinger Augustinermönch Michael Stiefel (1487 > 1567), der aber 1527 Tollet und das Land endgültig verlassen musste. Er wird als der erste Predikant in Oberösterreich bezeichnet. Mit Luther teilte er die Meinung, der Papst sei der prophezeite Antichrist, das große Tier, dessen Leit-Zahl 666 sei, unheilvolle Bedeutung impliziere. Stiefel galt als hervorragender Mathematiker. Er berechnete für 19. Oktober 1533 den Weltuntergang voraus, dessen Nichteintreffen seinem Ruf schadete. 258 Bereits 1520 gab es zwei kirchliche Parteien. Am 6. Juli 1524 schlossen sich die katholischen Mächte des bayrisch-österreichischen Raumes zur sogenannten „Regensburger Einung“ zusammen, mit dem Ziel des Festhaltens am katholischen Glauben und Kirchenwesen und dem Kampf gegen das Luthertum; am 7. Juli wurde daraufhin die „Regensburger Reformordnung“ vorgelegt, zur Reform des Klerus und scharfem Vorgehen gegen die „Ketzer“. Unter jenen, die sich hierauf den landesfürstlichen Anordnungen beugten, waren freilich zahlreiche Scheinbekehrungen. Im Juni 1525 baten die drei weltlichen Stände odE den Landesfürsten, das Hl. Evangelium lauter und ohne Zusatz verkünden zu dürfen. Schon bald waren ca 85 % des Adels, 75 % der Stadt- und Marktbewohner, und 50 % der Landbevölkerung lutherisch. Vergleicht man das Verhältnis bzw die Anzahl der Protestanten des Jahres 2010 in OÖ mit obigem Prozentsatz, so wurden 2010 ca 4,1 %, 53.683 Mitglieder der Evangelischen Diözese A.B. Oberösterreich angegeben.259 Verwaltungs- und Gerichtsapparat lagen weitgehend in den Händen des lutherischen Adels. Unter den frühen und führenden Lutheranern befanden sich neben den bereits erwähnten Geschlechtern der Jörger und Starhemberger damals auch die Schaunberger, Perkheimer, Polheimer, Scherffenberger und Zelkinger. Konrad Cordatus (Herz) aus Leombach bei Wels wurde ein enger Mitarbeiter 255 Mezler-Andelberg, Katholizismus und Gegenreformation, 195. 256 Klauser, Lexikon Herrscher/Fürstenhäuser, 223. Mayböck/Höllhuber, Schwertberg/Windegg, 76 f. Rausch, Handel /Donau, 122. Ploetz, Auszug, 602, 658. 257 Keller, Jörger/Tollet, 42 ff, 47, 34. 258 Haslinger Josef, Der erste evangelische Prediger OÖs. Stiefel war von 1525>1527 in Tollet, dann Rückkehr nach Deutschland, 1528 in Lochau bei Torgau an der Elbe aufscheinend. Stiefel verfasste Rechenbücher, entwickelte die Vorläufer der heutigen Logarithmentafeln. Das Wurzelzeichen verdankt ihm seine Form. Keller, Jörger/Tollet, 50 f. 259 Haider, Gesch. OÖs, 162 ff. Heilingsetzer, Entwicklung OÖs, 69 f. Ebner/Würthinger, Dokumente, 15. Lichtenberger Bernhard, Himmel und Hölle auf Evangelisch. In: OÖN, Samstag 17. April 2010, 31.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Titel
Niclas Khueperger
Untertitel
(1531 bis 1597)
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013/2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.0 cm
Seiten
162
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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