Seite - 49 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

49 12.) Sollte ein Artikel gegen das Wort Gottes verstoßen, wollen sie denselben gerne fallen lassen.“263 Am 5. September 1526, als EH Ferdinand in Linz weilte (Taufe seiner ersten Tochter, Elisabeth) baten die Herren, Ritter und Städte um Freigebung des Gotteswortes.264 Ab dem Tag als Leonhard Kayser/Käser/Kaiser, Vikar aus Weizenkirchen, der sich für den Evangelischen Glauben engagierte, am 16. August 1527 den Flammentod zu Schärding erleiden musste, seither als Märtyrer der Reformation galt, hatte fast der gesamte Adel OÖs mit der päpstlichen Kirche gebrochen. Auch die Schwester Kg Ferdinands I., Königinwitwe Maria von Ungarn, die 1529 kurzfristig ihren Wohnsitz in Linz aufgeschlagen hatte, sympatisierte samt Hofstaat und Hofprediger Johannes Henkel mit der neuen Lehre. Nach dem Tod ihres Gemahls Ludwig II., 1526 (Schlacht von Mohacs), erregten vier Trostpsalmen Luthers Anstoß in der Familie.265 Seit dem 2. Reichstag zu Speyer, 1529, fand die von Anhängern Luthers gewählte Selbstbezeichnung „Protestanten“ allgemein Verwendung. 1530, auf dem Reichstag zu Augsburg legten die „Protestanten“ ihr Glaubensverständnis in einem Dokument dar, der „Confessio Augustana“ (Augsburger Bekenntnis, AB), welche 1555 im Reich als eigene Konfession anerkannt wurde (s.u.).266 Übergabe des Augsburger Bekenntnisses an Ks Karl V. 1530; Landesausstellung Tollet 2010; Foto Schäffer 263 Neumann, Steyr, 17. 264 Neumann, Steyr, 21. Elisabeth (geb. 1526, gest. 1545), vh mit Sigmund II. August von Polen (1520>gest.1572). Sokop, Stammtafeln, 7. 265 Kuehne, Schaunberg/Starhemberg, 9. Wacha, Kaiserinnen, 44 ff. Vgl Leeb Rudolf/Scheutz Martin/Weikl Dietmar, Geheimprotestantismus und evangelische Kirchen in der Habsburgermonarchie und im Erzstift Salzburg. 2009. 266 Hiddemann Gottfried, evang. Pfarrer i.R., Köln, PI 19. Februar 2007.