Seite - 60 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

60 die protestantische „Union“ unter König Friedrich V. von Böhmen („Winterkönig“). Evangelischen Ständemitgliedern waren fortan Rollen im öffentlichen Leben verwehrt, nur noch Katholiken wurden als Ständemitglieder angenommen.319 Am 10. Oktober 1624 forderte ein neuerliches kaiserliches Mandat die Abschaffung der Predikanten und nicht-katholischen Lehrer, welche zum Großteil am 17. Oktober Linz verließen; allein Kepler glaubte, er werde als Ausnahme behandelt, musste aber 1626 ebenfalls weichen. Der Besuch der katholischen Predigt war für jeden Einwohner der Stadt verpflichtend. 320 Schlacht am Weißen Berg, 8. November 1620; Wacha, PA Zum Bruderzwist im Hause Habsburg: Neben der Türkengefahr hatte auch der „Bruderzwist“ in der Zeit der Reformation/Gegenreformation eine nicht unwesentliche Rolle gespielt, hatte die protestantischen Stände zu unentbehrlichen Partnern der Landesfürsten werden lassen. Alsbald nach dem Tode Ks Maximilians II., am 12. Oktober 1576 zu Regensburg, 321 begann sich der „habsburgische Bruderzwist“ anzubahnen, der nach der Erkrankung Rudolfs II, welcher ihm als ältester Sohn nachfolgte, ernstere Formen annahm. Am 20. Dezember 1577 hatten die kaiserlichen Räte Reichard Strein, Helmhard Jörger und Dr. Weber einen Vorschlag über einen brüderlichen Erbvergleich unterbreitet. Die darin erarbeiteten drei Varianten waren die Teilung der Länder, ein Interim, oder der gänzliche Verzicht der Erzherzoge gegen ein jährliches erbliches Deputat. Der 319 AK Adel im Wandel, 289 ff. Sturmberger, Land odE, Bruderzwist, 75. Klauser, Lexikon, 185. Mayrhofer/Katzinger, Linz, 162. 320 Mayrhofer/Katzinger, Linz, 162 ff. 321 Klauser, Lexikon, 186.