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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
Seite - 61 -
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61 Familienvertrag von 1578, der die österreichischen Länder vor der Zersplitterung bewahrte, sah erbliche Deputate zu je 45.000 fl für jeden der Erzherzoge vor, sowie Erbresidenzen und entsprechende Zuteilung von Gütern (drei von fünf Residenzen lagen in OÖ, nämlich Wels, Steyr, Enns; Matthias hatte ursprünglich Wels gewählt, wollte aber die hohe Ablösungssumme von 100.000 fl nicht akzeptieren, wählte dann Linz).322 Die Abmachung betraf EH Ferdinand von Tirol und EH Karl von Innerösterreich, Brüder des verstorbenen Kaisers, sowie die ksl Söhne, die Erzherzoge Ernst, Matthias und Albrecht VII.323 1586 wurde dem Jobst Schmidtauer dÄ die Herrschaft Burg Enns abgelöst und dem EH Matthias übertragen, inkl. der zugehörigen Herrschaft Mauthausen. Diese Herrschaften wurde 1589 EH Matthias auf Lebenszeit überlassen.324 Nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden, als er mit leeren Händen, ohne Amt und Wirkungskreis auftreten musste, sich immer wieder vergeblich an den ksl Bruder wandte, wählte Matthias 1582 Linz als „Residenz“, war aber gezwungen, hier ein relativ müßiges Leben zu führen, ohne hohe Position und Machtbefugnisse. Er stellte Anspruch auf das Land odE, in dem seine Deputatsansprüche ihre finanzielle Basis hatten, auf eine einträglichere fürstliche Versorgung, eine angemessene öffentliche Funktion. Die einzige Aufgabe, die ihm zustand, war die Betätigung, als ksl Kommissar den Landtag zu halten. Matthias verblieb von März/April 1582 bis 1590 in Linz, wo er sich einen kleinen Hofstaat einrichtete. Es gelang ihm, gegen den Willen seines ksl Bruders, Reichard Strein von Schwarzenau als Hofmeister, obersten Beamten seines Hofstaates, zu engagieren. Auch einen kleinen Musenhof richtete er ein, wozu der niederländische Maler Lukas van Valckenborgh, der aus Lüttich stammende Komponist Lambert des Sayve (als Hofkapellmeister), u.a. zählten.325 Aufgrund mangelnder Erfüllung der Deputatszahlungen seitens des Kaisers geriet Matthias in finanzielle Nöte, wodurch er zur Auflassung seines Hofstaates gezwungen wurde. In seiner Verzweiflung unternahm er eine Inkognitoreise in den Norden. Nach Linz zurückgekehrt, beaufsichtigte er den Schlossbau, den südlichen Trakt „vom Bergfried bis zur Burgkirche“, das neue Hofstallgebäude und die Wohnungen darüber, initiierte die Errichtung eines Tiergartens.326 Im Zuge der Bauarbeiten am Linzer Schloss, welche sich in etwa von 1600 bis 1607 hinzogen, 327 sollte ua auch der unter Jobst Schmidtauer stehende „Weyherhof“ und der Bereich „an der Wiesen“ für einen Tiergarten einbezogen werden. Unter der Schätzung „Aller derjenigen heuser, welche sambt dennen darzue gehörigen gründten, gärtten unnd wüsten in den neuen thürrgarten hündter dem kayserlichen schloß Lynz eingefanngen werden sollen, wie dieselben allein die heyser sambt grundt und pöden betreffent durch ordentliche hierzu depudierte schätzleuth 322 Sturmberger, Land odE, Bruderzwist, 36 ff. 323 Sokol, Stammtafeln, 7. 324 Sturmberger, Land odE, Bruderzwist, 49. 325 Sturmberger, Land odE, Bruderzwist, 41 ff, 52 ff. Die Hagenchronik vermerkt , dass „Valckenborch“ im Hagen logierte, OÖLMBibl, ehem. SA Hagen, As fol. 10. 326 Sturmberger, Land odE, Bruderzwist, 73. 327 Mayrhofer/Katzinger/Puffer, Alt-Urfahr, 5. Kreczi, Alte Stadtbaukunst, 32. Simbrunner, Linzer Schloss, 38 ff. Schloss Hagen war ca 30 Jahre vorher, zw 1571 und 1574 neu erbaut worden, würde heute als „Parallelbau“ das gegenüberliegende Ufer der Donau überragen. Vgl OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Titel
Niclas Khueperger
Untertitel
(1531 bis 1597)
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013/2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.0 cm
Seiten
162
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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