Seite - 65 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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abgebrochen und dem Pfarrhof Untertanen entzogen haben. Seinem Sohn, Jobst dJ
wird sogar ein Mordanschlag auf den Pfarrer nachgesagt.348
Hatte bereits Jobst dÄ laut einem Bericht Khlesls vom 12. Juli 1588, alle Befehle
ignoriert und lutherischen Rebellen Unterschlupf gewährt,349 so handelte Barbara
Bischoff, die Mutter seiner Schwiegertochter, später ähnlich (s.o.).
Aus dem Reisebericht des Kardinal Heinrich Caetano (1550>1599) aus dem Jahre
1596 geht hervor, dass Linz damals als Ketzerstadt galt, da der überwiegende Teil
der Bürger der evangelischen Lehre zugetan war. Auch eine Schilderung, vermutlich
den Schlossaufgang von Linz betreffend, entstammt diesem Bericht, wo ein sehr
schöner Berg mit 24 Durchgängen oder Bögen und mit starken Balken und Hölzern
erwähnt wird.350
Witwe Salome Khueperger x
und Mag. Johannes Memhard x351
Kurz nach dem Tod ihres Gemahls, geriet am 19. November 1597 die Witwe Salome
Khueperger in einen Rechtsstreit mit Helmhart Jörger, wegen des Oberbesitzes des
von Niclas Khueperger am St. Peter- und Paulstag 1595 erworbenen Era/Ehra-
Bauerngutes, des späteren Posthofes. Jörger hatte schon vor dem Kauf-Eintritt
Khuepergers - ebenfalls 1595 - einen Kaufvertrag abgeschlossen, und pochte auf
seine älteren Rechte. Offensichtlich hatte Hans Balthasar Kaplan dasselbe Gut
zweimal verkauft, da beide Parteien Kaufbriefe vorweisen konnten: vom 5. Juni
1595 datierte jener Helmhard Jörgers, vom 29. Juni 1595 der des Niclas
Khueperger. Jörger erhielt letztlich das Gut zugesprochen.352 Im Zuge von
Reformation / Gegenreformation wurden die Jörger 1623, wegen Hochverrats, ihrer
Güter verlustig erklärt.353
Am 17. Februar 1598 verlangte Witwe Salome Khueperger die Zinsen das „verfallen
Inderese“, aus dem von ihrem verstorbenen Gatten 1591 an Freistadt gegebenen
Darlehen in der Höhe von 2.000 fl, welche sie an ihren (Schwieger-) Sohn
Sewassian Pischof /Sebastian Bischoff weiter verliehen hatte (s.u.).354
348
Eder, Glaubensspaltung, 376.
349
Eder, Glaubensspaltung, 239.
350
Kreczi, Linz, 225. Grüll, Bürgermeisterbuch, 68. Neweklowsky, Schiffahrt, 353: Die Reisegesellschaft des
Kardinals war am 25. Mai 1596 von Linz aus zu einer Legationsreise Richtung Polen aufgebrochen. Dabei wird
auch die Gefahr auf der Donau bei Grein geschildert.
351
Schäffer, GHft Hagen/Inahber, Bd I (Ms).
352
Grüll, Bürgermeisterbuch, 2. erw. Aufl., 74. Wilflingseder, Lustenfelden, 138. Wilflingseder, Steyreck, 63 ff.
Von einem ähnlichen Fall, bezüglich Schloss (Nieder-) Wallsee berichtete EH Franz von Habsburg-Lothringen.
Auch dort gab es seines Wissens nach (in den Jahren 1626 und 1627) einen Mehrfach-Verkauf und zwar an
Gundakar von Polheim, Dietmar Schifer, Wolf Nikolaus von Grienthal und Maximilian Hohn. Ein weiterer Vertrag
datiert vom 21. März 1626, wonach die Witwe des 1617 verstorbenen Besitzers Christoph Weiß von Wierting
Schloss Wallsee ihrer Schwägerin Barbara Freiin von Schifer verkaufte. Habsburg-Lothringen, persönl. PI 11.
Oktober 2007.
353
Stift Wilhering, Urkunden des Archives, 130.
354
OÖLA, StAF, VII. Vermögen, Schulden der Stadt, 2. Teil, 1594>1619, Sch. 162.
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Buch Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger
(1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
- Titel
- Niclas Khueperger
- Untertitel
- (1531 bis 1597)
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2013/2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.0 cm
- Seiten
- 162
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute