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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
Seite - 82 -
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82 Anhöhe am Agerfluss gelegen, erkauft. Bis 1911 blieb es in Familienbesitz, war dann bis 1950 Eigentum der Familie Spiegelfeld und gelangte schließlich an die Gemeinde Vöcklabruck.421 Am 26. Dezember 1491 erhielt Albrecht Engl von Kg Maximilian I. einen „Freybrieff yber Wagrain“, das hiemit zu einem freien Landgut erhoben war.422 Er bekam die Erlaubnis, den freien Sitz Wagrain bei Vöcklabruck neu aufzubauen und sich nach ihm zu benennen.423 Wagrain wurde das Stammhaus der Freiherrn und späteren Grafen von Engl. Laut Gielge hatte Schloss Wagrain vier Rundellen, einen viereckigen Turm, einige Nebengebäude, einen Teich beim Schloss. Um 1815 wurde der Kaufwert mit 48.150 fl, jährlichen Einkünften von 2.275 fl 51 kr angegeben und umfasste als Herrschaft 181 verstreut liegende Häuser. Der Besitz hatte vormals der Familie Walchen gehört, welche sich auch „Herren von Wagrein“ nannten. 424 Da die Urkunde für Albrecht Engl von Wagrain eine Schmälerung der Rechte Vöcklabrucks mit sich brachte, wurde sie trotz Vorlage seitens des Engl, von der Stadt nicht anerkannt, was einen Prozess nach sich zog, den die Stadt verlor. Sogar die Wasserleitung war durch den Wagrainschen Grund gezogen worden.425 Als Engl dann auch noch Burgrechte erwarb, wodurch etliche Bürger Untertanen Engls wurden, eskalierten die Feindseligkeiten. Es kam zu Tätlichkeiten, wobei Engl von drei Vöcklabrucker Bürgern so schwer verwundet wurde, dass er am 6. Juni 1506 seinen Verletzungen erlag. Die Täter wurden laut Urkunde vom 7. März 1507 zur Berappung der Prozesskosten von 150 PfPf, einer gesungenen Vigil426 und einem Seelenamt verurteilt, mussten mit 32 ehrbaren Männern zum Grab des Getöteten gehen, wobei jeder Täter eine brennende Kerze von einem halben Pfund Wachs zu tragen hatte, in welcher 7 Pfennige steckten, das Gefolge aber 2 Lot schwere Wachskerzen mit 3 Pfennigen. Während des Amtes mussten die Täter auf dem Grab knien und für das Seelenheil des Verstorbenen beten. Auch eine Pilgerreise ins Heilige Land wurde ihnen auferlegt. Die Totschlagssühne war in diesem Fall in religiöse Leistungen umgewandelt worden, die Albrecht Engl im Jenseits zugute kommen sollten.427 Die o.g. Haltung und Vorgangsweise der Stadt Vöcklabruck, welche trotz Vorlage die Rechte der Engl nicht anerkannte, erinnert an jene der Stadt Linz gegenüber Hagen und seinen Besitzern im 16., 17. und 18. Jahrhundert.428 Der Edle Albrecht Engl, vormals Pfleger zu Eberhartsreuth in Niederbayern, schien am 25. Mai 1497 als ksl Aufschläger, d.h. Steuereinnehmer zu Vöcklabruck auf. 429 Albrecht Engl war laut Hoheneck mit Dorothea Kröll verheiratet.430 421 Hoheneck, I, 82. Berlinger, Bodendenkmäler, 197. Clam – Martinic, Burgen & Schlösser, 260. Gielge, Merkwürdige Oerter, 220. 422 OÖLA, HA Wagrain, Schachtel I, fol. 16 Nr. 2. Siebmacher, Bd 27, 39. 423 Marks, Engl v. Wagrain, 274. 1504 wurde ihnen von Kaiser Maximilian I. das Wappen bestätigt. 424 Gielge, Merkwürdige Oerter; Gielge erhielt eine ksl Anerkennung, weil er sich gegen Napoleon auszeichnete. Gielge Günther (Ur-Ur-Ur-Enkel), PI 7. November 2008. 425 Satzinger, Schloss Wagrain. 426 Totenamt am Abend vor dem Jahrtag oder Totenfeier in der Nacht vor der Beerdigung. 427 Satzinger, Schloss Wagrain. Die Pilgerreise war eine häufig verhängte Strafe, auch mit dem Aspekt, in der langen Zeit die Gemüter zu beruhigen. 428 Schäffer, GHft Hagen, Bd I, II (Ms). 429 Siebmacher, Bd 27, 720. Satzinger, Schloss Wagrain. OÖLA, StAV, 53/II/34 (3) dat. 1498 August 26: Engl erwarb damals den halben Hof bei „dem Oberngatern“ zu Kirchstäten. 430 AStL, O 1207/ 1 Zeitungsausschnitte. Hoheneck, I, 77. Marks, Engl v. Wagrain.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Titel
Niclas Khueperger
Untertitel
(1531 bis 1597)
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013/2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.0 cm
Seiten
162
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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