Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
Seite - 90 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 90 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

Bild der Seite - 90 -

Bild der Seite - 90 - in Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)

Text der Seite - 90 -

90 Stefan Engl von Wagrain ließ im Hagen einen neuen Brunnen und hölzerne Wasserrohre zum Schloss und zu den „negstligendt Heuseln“ machen, unter Mithilfe der Untertanen, die ein jeder 1 fl und einen Brotlaib sowie ein Stück Fleisch dafür bekamen.479 Offensichtlich erledigten sie die Arbeiten nicht ausschließlich im Rahmen der Robot, und wurden dafür loyalerweise entlohnt. Zur Robot sei bemerkt, dass sie in den landesfürstlichen Pfandherrschaften und Kammergütern auf 12 Tage pro Jahr beschränkt war, während die meisten Grundherrn „ungemessene“ Robotdienste ihrer Untertanen beanspruchten. Kg Ferdinand I. war 1563 dafür eingetreten, dass keine Tagesanzahl festgesetzt würde, es sollte alles wie bisher verbleiben, räumte jedoch bei unerträglicher Belastung eine Möglichkeit der Klage an den Landesherrn und die staatliche Obrigkeit ein. Der Widerstand der Untertanen, welcher sich ua im Bauernkrieg von 1595 äußerte, richtete sich nicht gegen die Institution Grundherrschaft als solche, sondern gegen die steigende Verschärfung der feudalen Ausbeutung. 480 Nach 1586 schaffte Engl zwei neue „wagnros und ein Malros“ 481 an, und ließ den „säulengatter“ erneuern, wozu dem Kogler mit dem Ochsenwagen „spöltn“ geführt wurden. Für den Durchgang beim Gattertor beim Moserhäusel musste von Herrschaftsfremden pro Person und Wagen 1 d zur Renovierung des Weges entrichtet werden.482 Noch in der Grenzbeschreibung vom 24. April 1673 respektive 1669 wird erwähnt, dass Mautgeld zu entrichten war. Die Benützer mussten 1 Kreuzer vom Wagen geben, lediglich die Bauern „götzlinger, Hakher, Kheimbl, friedtlseder [Freiseder, AdV] vnd schabbleder“ wurden frei durchgelassen, lieferten dafür einmal pro Jahr Buschholz zur Reparatur des Weges.483 Gemeinsam mit seinen Geschwistern richtete Stefan Engl 1588 einen „Thailhandlung“- Vertrag auf, wobei er für seine beiden ungevogteten Brüder und die Schwester Regina Aidnin Verantwortung trug. Der Sitz Wagrain gelangte - er wurde wie üblich im Mannesstamm weitergegeben - an Stefan, als den ältesten, wurde auf 5.650 fl 4 ß geschätzt, die beiden jüngeren Brüder sollten jährliche Nutzung herausbekommen; die ihnen „Zugethailte varnus“ konnte er käuflich erwerben (s.o.), zumal die Schätzung ohnehin gering veranschlagt worden war. Die Schwester sollte mit Geld abgefunden werden.484 Offenbar musste Stefan baulich-sicherheitsmäßig etliche unumgängliche Reparaturen und Verbesserungen am Sitz Wagrain durchführen lassen, denn im Zuge der nach seinem Tode erfolgten Erbschaftsregelung (1598) wurde auch Baumaterial, das er selbst bezahlt hatte, in die Endabrechnung einbezogen. Seine Bautätigkeit dürfte aber nur die notwendigsten Reparaturen umfasst haben, denn 1598 wird Wagrain folgendermaßen beschrieben und beurteilt : „dan es ist diß Siz wagrain ohne das wie wier gründtlich bericht mit Hauß, vnd in ander weg, gar ein schlechtes wesen, hat weder anbau, noch mairschafft, ausser wenig wismats“. Man könne sich von diesem Besitz nicht erhalten, denn es gäbe nur wenige Untertanen und Lehengüter und diese seien entlegen und daher nicht zur Robotleistung 479 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1, VI, Nr. 7, o.D. 480 AK Adel im Wandel, 73 ff. 481 Zwei Pferde für Wagen/ Kutsche und vm eines für die Brauerei. 482 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1, VI, Nr. 7, o.D. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I (Ms). Schäffer, Gerichtsbarkeit und Gerichtssäulen. 483 Datierung 9. Juli 1669 aufgrund OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 11. Vgl OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Sch. 145, Hagen I (und II), 4 Blatt, o.D. Schäffer, GHft Hagen, Bd II (Ms). 484 OÖLA, HA Wagrain, Sch. 5, Urkunden 1569>1600, Fasc. I. fol. 1´. AStL, LR G 31 HA Wagrain, Bd 1 Nr. 137, I-24, Hülle 21.
zurück zum  Buch Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)"
Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Titel
Niclas Khueperger
Untertitel
(1531 bis 1597)
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013/2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.0 cm
Seiten
162
Kategorie
Geographie, Land und Leute
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Niclas Khueperger