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Einleitung10
BDM und NSV, durch Literaturproduktion, im Bereich der Erziehung oder in der Wissen-
schaft, wo sich gerade in den Kriegsjahren durch die Abwesenheit der Männer gute Karriere-
chancen boten.
Die geografischen Grenzen wurden in der Datenbank mit dem jeweiligen historischen Staats-
gebiet definiert und umfassen so etwa auch alle Länder der Habsburgermonarchie; für das
Lexikon hingegen wurde dieser Rahmen auf das Gebiet des heutigen Österreich reduziert.
Aufgenommen wurden Frauen, die in Österreich geboren wurden, gestorben sind bzw. ei-
nen wichtigen Teil ihres Lebens auf diesem regional und kulturhistorisch definierten Ter-
rain verbrachten. Für die Aufnahme war es notwendig, durch eine Handlung, eine Tätigkeit
oder durch ein Werk an die Öffentlichkeit getreten zu sein bzw. durch diese Faktoren einen
gewissen Bekanntheitsgrad erlangt zu haben. Für die Darstellung einer Einzelbiografie war
es – im Unterschied zu einer Kollektivbiografie – notwendig, wenigstens ein Mindestmaß
an individueller gesellschaftlicher Aufmerksamkeit und/oder Anerkennung erlangt zu haben.
Gelegentlich führten auch vorerst lediglich mündlich überlieferte Mitteilungen zu schrift-
lichen Darlegungen autobiografischer oder familienbiografischer Erinnerungen12.
Seit Juli 1998 wurden 20.139 biografische Datensätze in unterschiedlicher Ausarbei-
tungsquantität und -qualität in die Datenbank aufgenommen. Die Sammlung reicht von
fragmentarischen biografischen Spuren bis hin zu ausführlichen detailgenauen Lebensbe-
schreibungen, welche von ExpertInnen aus unterschiedlichen Fachbereichen speziell für
biografiA recherchiert und verfasst wurden. In mehreren Bearbeitungsdurchgängen wur-
den aus dem Gesamtbestand 6.489 Biografien für die Printversion ausgewählt und redak-
tionell bearbeitet.
Der Erfassungsschwerpunkt liegt seit Projektbeginn
– sicherlich auch begründet durch die
nach wie vor spärlich vorhandene biografische Grundlagenforschung in den davor liegenden
Zeiträumen
– im 19. und 20. Jahrhundert. Es wurde aber stets eine Epochen überspannende
Erweiterung angestrebt. Überraschend ist dabei auch hier das Ausmaß an Frauenbiografien,
welche bei differenzierterer Betrachtung aus früheren Quellen gewonnen werden können (vgl.
dazu etwa die zahlreichen Einträge aus der „RömerInnenzeit“, aber auch aus dem Mittelalter).
Neben der „Elite“ der durch Überlieferung und Quellenlage herausragenden Frauen wur-
den besonders die heute weniger bekannten oder unbekannten Frauen berücksichtigt, weshalb
zahlreiche biografische Einträge nur diese geringen vorhandenen Informationen wiederge-
ben können. Hier soll es vor allem auch eine Anregung zum Weiterforschen sein, denn ge-
rade diese Biografien vervollständigen erst das Gesamtbild weiblicher Aktivitäten und Wir-
kungsbereiche der jeweiligen Zeitepoche und verweisen oftmals auf ein Netz sozialer und
gesellschaftlicher Beziehungen.
Die individuelle Lebenszeit in Wechselwirkung mit sozialen und politischen Einflüssen
zu zeigen bringt auch das gesellschaftspolitische Anliegen, welches mit der Konzeption eines
frauenspezifischen Lexikons verknüpft ist, deutlich zum Vorschein. So wurden zum Beispiel
12 Siehe dazu u. a. die autobiografisch orientierten Bände Nr. 4 (Hilde Koplenig), Nr. 7 (Johanna Mon-
schein), Nr. 11 (Lilli Beer-Jergitsch) und Nr. 15 (Hedwig Pistorius) der Buchreihe „biografiA. Neue
Ergebnisse der Frauenbiografieforschung.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika