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Adalswind26
aus der bayerischen Herzogsfamilie der Luitpoldinger; Bruder: Erzbischof Hartwig von Salz-
burg (991–1023); Schwester: Wichburg, Mitbegründerin von Sankt Georgen am Längsee.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet in erster Ehe mit Aribo I. aus der Familie der
Aribonen (976–1000/1001, seit ca. 985 Pfalzgraf von Bayern. Kinder: Wichburg, vermutlich
früh verstorben; Hartwig II. Pfalzgraf in Bayern († 1027); Wichburg, vielleicht Äbtissin von
Altmünster in Mainz; Aribo, Diakon der Salzburger Kirche und Mitglied der Hofkapelle,
der zum Erzbischof von Mainz (1021–1031) aufstieg; Chadalhoch, Graf im Isengau († um
1030); Hildburg, verheiratet mit Arnold I., Graf an der Traun (von Wels und Lambach)
(† um 1020); Hartwig (II.), Pfalzgraf von Bayern († 1027); Kunigunde, erste Äbtissin von
Gööß (um 1010 – nach 1027), war in zweiter Ehe mit Engelbert, Graf im Chiemgau († 1020),
aus der Sippe der Sighardinger verheiratet, dieser Verbindung entstammte der Sohn Sighard
(† 1044), verheiratet mit Bilehilt (Philhilde), deren Herkunft von Graf Friedrich I., einem
Ahnen der Wolfratshausener Linie der Familie der Andechs-Meranier noch zu belegen
wäre (Stammeltern der Grafen von Tengling).
Laufbahn: A. brachte ihrem ersten Mann Aribo das bayerische Pfalzgrafenamt ihres Vaters
ein, darüber hinaus nicht nur reiche Besitzungen in Bayern, Kärnten und der Steiermark,
sondern auch verwandtschaftliche Verbindungen zum Kaiserhaus der Ottonen. Aribo stif-
tete 994 (?) das Kloster Seeon, an dem wohl auch A. ihren Anteil hatte, wie es die Tradition
des Klosters dokumentiert. Zusammen mit ihrem ersten Mann und ihrem Sohn Aribo stif-
tete A. − sie brachte ihr Witwengut ein −, Göß innerhalb des Zeitraumes von 1000 –1010,
dessen erste Äbtissin ihre Tochter Kunigunde wurde. Göß war das einzige Reichskloster
(Diplom Kaiser Heinrichs II. vom 1. Mai 1020) auf heutigem österreichischen Boden. In
der hauseigenen Tradition von Göß spielte A. eine herausragende Rolle. A. und ihre Tochter
Äbtissin Kunigunde fanden vermutlich zunächst ihre Ruhestätte in der romanischen Krypta,
später in einem gemeinsamen Hochgrab, geschaffen vermutlich in Anlehnung an das in
Seeon errichtete Stiftergrab Aribos I. 1395/1400, im rückwärtigen Mittelschiff der Kirche.
Nach Aufhebung des Klosters wurde das Grab abgebrochen und die Gebeine der beiden
Frauen in der Krypta bestattet. In der Kirche blieb eine Inschriftentafel mit dem Namen der
Stifterin und ihrer Tochter zurück (Datierung der Tafel nach 1600 bzw. 1544). A. wurde als
Selige, zeitweise auch als Heilige verehrt, ohne dass es je zur Kanonisation kam. Bis zur Auf-
hebung des Klosters 1782 wurde am Jahrestag ihres Todes feierlich eine „Strützelweih“ mit
einer anschließenden Almosenspende an Arme und Bedürftige begangen. Die Stiftspriester
trugen an diesem Tag „der Stifterin genähten Ornat“ („Gößer Ornat“ verfertigt unter der
Äbtissin Kunigunde II. 1239 –1271).
L.: Appelt 1953, Dopsch 1968, Dopsch 1970/71, Dopsch 1985, Dopsch 1985a, Dopsch 1991,
Dopsch 1993, Dopsch 2004, Fleckenstein 1959, Gerlich 1980, Höfer 2000, Jontes 1977, Mayr
1970, Naschenweng 1997, Paulus 2007, Perst 1958, Staab 1993, Woisetschläger-Mayer 1961
Ingrid Roitner
Adalswind; Frau des Edlen Weriant, Vorgänger des Gewaltboten, waltpoto, Hartwig in Karan
-
tanien
Geb. ?
Gest. ?
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika