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Adamson | A 29
Laufbahn: 1898 –1946 Angestellte der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des k. k.
Hofmuseums bzw. des Naturhistorischen Museums Wien; nach Vorlesungsbesuch an der
TU Wien Anerkennung als „angelernte“ Geologin und Paläontologin. Mit dem Prähisto-
riker Josef Bayer (1882 –1931), Kustos der prähistorisch-anthropologischen Abteilung in
München, führte L. A. in der Zwischenkriegszeit zahlreiche Ausgrabungen durch.
Qu.: Nachlass: Naturhistorisches Museum Wien.
W.: „Eine Mammutjägerstation. In: Die Umschau 29“ (1925), „Kannibalen der Steinzeit.
In: Die Umschau 32“ (1928), „Erg. zu dem Bericht von Kyrle und Zusammenfassung der alt-
und jungpaläolithischen Höhlenstationen Österreichs. In: Rep. XVIth Intern. Geol. Con-
gress Washington“ (1933), „Eine vielkantige Streitaxt aus dem Überschwemmungsgebiet
der Traisenmündung. In: MAG 67“ (1937), „Die Mammutjägerstation Willendorf in der
Wachau. In: Waldviertler Heimat 4“ (1941), „Über ein rätselhaftes Quecksilbervorkommen
bei Haugsdorf im Weinviertel, NÖ. In: Der Aufschluß 7“ (1956)
L.: Fuchs 2002, Ogilvie 2000
Adamson Joy, geb. Friederike Viktoria Gessner; Schriftstellerin, Malerin und
Tierschützerin
Geb. Troppau, Schlesien (Opava, Tschechien), 18. 1. 1910
Gest. Eastern, Kenia 3. 1. 1980
J. A. wird als Friederike Viktoria Gessner in Troppau geboren. Ihr Vater, Victor Gessner, ist
k. k. Oberbaurat, die Familie ihrer Mutter besitzt ausgedehnte Ländereien in der späteren
Tschechoslowakei: ein Besitz, der nach dem Ersten Weltkrieg verlorengeht. Die Eltern las-
sen sich 1922 scheiden und die zwölfjährige „Fifi“, so ihr Spitzname, wächst bei ihrer Groß-
mutter mütterlicherseits in Wien auf.
F. G. ist vielfach künstlerisch begabt, sie studiert zuerst an der Musikakademie Klavier. Au-
ßer der Begabung für Musik zeigt sich bald ihr Talent für Malerei und Zeichnen, sie studiert
an der Kunstakademie, übt sich in Skulptur- und Metallarbeiten und beschäftigt sich mit
Fotografie und Schneiderei. An der Kunstakademie freundet sie sich mit Susanne Schmut-
zer, der Tochter des berühmten Radierers Ferdinand Schmutzer, an. Diese wird später unter
dem Namen Susanne Peschke-Schmutzer eine bekannte Bildhauerin. Nach dem Tod ihres
Vaters studiert F. G. Psychologie, Anatomie und Medizin.
1935 heiratet sie Victor von Klarvill. Das Ehepaar überlegt, nach Afrika auszuwandern, weil
Victor Klarvill Jude ist und der Nationalsozialismus seine bedrohlichen Schatten voraus
wirft. 1937 erleidet F. G. eine Fehlgeburt und fährt zur Erholung nach Mombasa. Sie soll
Kenia als mögliches Exil des Ehepaares Klarvill begutachten. Auf dem Schiff lernt sie den
Schweizer Botaniker Peter Bally kennen und verliebt sich in ihn. Nach ihrer Rückkehr nach
Österreich lässt sie sich von Victor Klarvill scheiden und heiratet Peter Bally. Das Ehepaar
reist im März 1938 wieder nach Afrika. F.s zweiter Mann gibt ihr den Namen „Joy“, weil er
ihre anderen Namen – Friederike Viktoria – kompliziert und ihren Spitznamen – Fifi – fri-
vol findet. Nach vierjähriger Ehe lässt sich das Ehepaar Bally im beiderseitigen Einverständ-
nis scheiden und J. heiratet in Nairobi den Briten George Adamson, eine Ehe die bis an ihr
Lebensende dauern soll. George Adamson ist in Indien geboren und britischer Staatsbürger
irischer Abstammung. Seine erste Begegnung mit Kenia war 1924. Er trat 1938 dem „Kenia
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika