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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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A | Aichinger68 Bäckermeister namens Anton Reichl verheiratet hatte und aus diesem Grund kein eigenes Gewerbe mehr betreiben durfte. Leider trat auch diesmal wieder eine wahre Rochade der Backstuben ein, denn die Brunnerische Bäckerei wurde von ihrem Vermieter, Michael Brunner, einem entfernten Verwandten, Herrn Jakob Überreiter, versprochen. Herr Brunner gab an, dies gleich nach der Eheschließung seiner vormaligen Pächterin getan zu haben, als er noch nichts von dem Gesuch von Frau A. M. A. gewusst hatte. Er schlug die ehemalige Bäckerei Jakob Überreiters vor, das Kuhlmayerische Backhaus am alten Fleischmarkt. Auf Anfrage des Magistrats bei den Besitzern des Backhauses erfolgte die zweite Absage: Jakob Überreiter, der bisherige Pächter, habe seinen Mietvertrag nicht rechtzeitig gekündigt, wes- halb der Vertrag bis zum Zeitpunkt des vereinbarten Pachtendes im Jahre 1777 weiterlaufen würde. A. M. A. sollte also sechs lange Jahre auf eine neue Backstube warten müssen, der Magistrat erkannte jedoch die Unzumutbarkeit ihrer Situation: Es wurde verfügt, dass der Mietvertrag des Jakob Überreiter sofort gekündigt sein sollte und A. M. A. seine ehemalige Backstube im Kuhlmayerischen Haus beziehen dürfe. Mit diesem Beschluss hatte sie der Magistrat nicht nur vor der drohenden Armut bewahrt, sondern ihr auch geholfen, das zur Neueröffnung einer Backstube nötige Kapital zu behalten. Hätte sie warten müssen, wäre ihr Vermögen durch die Kosten des täglichen Lebens sicher aufgezehrt worden. Qu.: WStLa, Alte Registratur. Berichte vom 20. und 21. November 1770 sowie vom 22. Au- gust und 30. Oktober 1771. L.: Kretschmer 2000 Sigrid Kretschmer Aichinger Berta, geb. Kremer; Schulärztin Geb. Lemberg, Galizien (Lwiw, Ukraine), 29. 9. 1891 Gest. 1983 LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Lehrer Jakob Aichinger; 1921 Geburt der Zwillingstöchter Ilse und Helga. Nach der Scheidung 1927 werden die Kinder großteils von der Großmutter betreut. Ausbildungen: Promovierte 1915 in Wien. Laufbahn: Trat am 10. 1. 1929 in die Ärztekammer ein. 1938 verlor B. A. die Praxisbewilli- gung und die Anstellung als städtische Ärztin, war jedoch als Mutter „einer nicht mündigen Tochter mit arischem Blut“ vor der Verfolgung geschützt. Während Helga mit einem der letzten Quäkertransporte für bedrohte Kinder und Jugendliche nach England fliehen konn- te, verhinderte der Kriegsausbruch im September 1939 die geplante Ausreise der restlichen Familienmitglieder. B. A. und Ilse verbringen die Kriegsjahre in Wien. B. A., wie auch ihre Tochter, wurden „dienstverpflichtet“ und waren in einer Lederfabrik tätig. Beide erlebten die Deportation der restlichen Familie mütterlicherseits. L.: Feikes 1999, Gamper 2000, Hetzer 1999, ÖBL-ÄrztInnenprojekt Aichinger Helga; Grafikerin und Kinder- und Jugendbuchautorin Geb. Traun, OÖ, 29. 11. 1937 Ausbildungen: Studierte an der Kunsthochschule Linz Typographie und Kalligraphie, bil- dete sich als Malerin und Grafikerin autodidaktisch weiter.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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