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Alhaid | A 81
Laufbahn: A. ist durch die Vita der Inklusin Wilbirg von Sankt Florian des Einwik Weizlan
von Sankt Florian bekannt. Als Witwe führte sie ein der Askese gewidmetes, heiligmäßi-
ges Leben. Sie wurde die Amme der Wilbirg, die ihr bald nach deren Geburt übergeben
wurde. Wilbirg wurde von ihr rigoros gemäß den asketischen Idealen erzogen. Als Wilbirg
ein Jahr alt war, brach ihr Vater zu einer Pilgerreise ins Heilige Land auf, wo er auch sein
Leben beschloss. Die Mutter verarmte und konnte sich Wilbirgs Erziehung durch A. nicht
mehr leisten. Wilbirg musste wieder bei ihrer Mutter leben, zumal auch A. bald schwer
an einer mysteriösen Krankheit litt. Um die drückende Armut abzuwenden, wurde von
Wilburgs Mutter und ihren Verwandten zwei Mal versucht, Wilbirg noch im Kindesalter
zu verheiraten. Diese Heiratspläne behagten A. gar nicht, da sie um Wilbirgs heiligmäßige
Keuschheit fürchtete. Doch wurden sie ohnehin zunichte, da beide Male der Bräutigam auf
geheimnisvolle Weise starb. Bald darauf verschied auch A., bis zu ihrem Tod in aufopfernder
Weise von Wilbirg gepflegt. Für Wilbirg war A. Vorbild und geistliche Mutter, während das
Verhältnis zu ihrer Mutter durch auffällige Distanz gekennzeichnet ist.
L.: Rehberger 1980, Sainitzer 1999
Ingrid Roitner
Alhaid; Begine in Sankt Florian bei Linz
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: A., eine in Sankt Florian bei Linz lebende Begine, war laut der Lebensbeschreibung
des Einwik Weizlan von Sankt Florian († 1313) der in Sankt Florian lebenden Inklusin Wilbirg
(† 1289) eine der Wilbirg feindlich gesonnene Person (Vita Wilbirgis 75, ed. Sainitzer, 75, 221).
L.: Sainitzer 1999
Ingrid Roitner
Alice Maria, geb. von Bourbon-Parma; Großherzogin
Geb. Parma, Italien, 27. 12. 1849
Gest. Schwertberg, OÖ, 16. 1. 1935
Herkunft, Verwandtschaften: Habsburgerin. Tochter Herzog Ferdinand Karls III. von Par-
ma und der Prinzessin Louise von Bourbon.
LebenspartnerInnen, Kinder: Wurde 1868 in Frohsdorf die zweite Gemahlin des exilierten
Großherzogs Ferdinand IV. von Toskana (1835–1908) und lebte mit ihm in Salzburg mit wei-
terhin italienischer Umgangssprache. Trotz aller finanzieller Schwierigkeiten hielten sie die Fik-
tion eines Hofes aufrecht. A. hatte zehn Kinder: Leopold Ferdinand (Wölfling), (* 1868); Luise
(die spätere Kronprinzessin von Sachsen), (* 1870); Josef Ferdinand (* 1872); Peter Ferdinand
(* 1874); Heinrich Ferdinand (* 1878); Anna Maria Theresia (* 1879); Margareta (* 1881); Ger-
mana (* 1884); Robert Ferdinand (1885–1895) und Agnes (1891–1945). Seit 1908 war sie Witwe.
Laufbahn: Nach dem Umsturz 1918 verließ sie Salzburg und lebte fortan mit drei unver-
heirateten Töchtern in Schwertberg/Oberösterreich. Ihren Besitz konnte sie behalten, da er
zum Privatvermögen gehörte.
L.: Hamann 2001
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika