Seite - 137 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 137 -
Text der Seite - 137 -
Arnsburg | A 137
Heiratete 1910 den Rechtsanwalt Max Arnold. Tochter: Hanna (Gehirnchirurgin), wander-
te nach einer Scheinehe in Belgrad ein, betrieb dort Spionage für das feindliche Russland
und wurde verhaftet. Als sie im Kerker an einer schweren Tuberkulose erkrankte, gelang es
ihrer Mutter nach zahlreichen Schwierigkeiten, sie durch gute Kontakte zu befreien und
damit zu retten.
P. A. wuchs zweisprachig auf, sie studierte Germanistik und Anglistik in Wien und Lon-
don, besuchte die Pädagogische Hochschule für Mädchen und war Lehrerin am Cha-
jes-Realgymnasium in Wien. Durch ihren Vater zur begeisterten Zionistin geworden, un-
ternahm sie zahlreiche Reisen nach Palästina und kaufte schließlich 1912 in Erez Israel
ein Grundstück. 1936 emigrierte sie schließlich endgültig. Sie lebte in Benjamina und
arbeitete als Journalistin für die Tageszeitungen „The Palestine Post“ (wurde nach der
Staatsgründung in „The Jerusalem Post“ unbenannt) und für englische und amerikani-
sche Zeitungen, unter anderem für die „Baltimore Sun“. Neben Buchbesprechungen der
englischsprachigen Literatur und Skizzen über Naturbeobachtungen verfasste sie beson-
ders für die ausländischen Blätter Beiträge über Politik und Wirtschaft in Israel. In „Der
Glückspilz“ werden die Erlebnisse eines englischen Geschäftsmannes an der Liverpooler
Baumwollbörse beschrieben.
P. A. war unter anderem mit den Schriftstellern Galsworthy und L. Lewisohn befreundet.
Mitverfasserin von „Austria of the Austrians and Hungary of the Hungarians“ (1914) und
„Complete Hebrew-English Dictionary London“ (1924). Sie veröffentlichte auch mehrere
Beiträge und Übersetzungen, u. a.: „Die Theorie der Lyrik in ihrer englischen Terminologie.
In: Baust 1“ (1905, unter Paula Kellner), „Ada oto haarez! (Ged.) In: MENORAH 7, Nr.
5/6“ (1929), „Der Fluch des Vorteils. In: MENORAH 9, Nr. 7/8“ (1931). Übersetzungen:
„Maxwell, W. B.: Kinder der Finsternis“ (1927), „Owen, John: Der Glückspilz. Roman aus
Liverpool“ (1929), „Owen, John: Sein Freund der Schäfer“ (1930, eine Rezension erschien
1931 in MENORAH 9 Nr. 1/2), „Herzl, Theodor: Altneuland“ (1960). Aus dem Hebräi-
schen ins Englische: „Berlinger, Se’ev: Mount Carmjel Flowers“ (1958), „Berlinger, Se’ev:
Flowers of Israel“ (1960), „Berlinger, Se’ev: Trees and Shrubs in Israel“ (1963), „Berlinger,
Se’ev: Birds of Israel Haifa“ (1962), „Berlinger, Se’ev: Israel Nature Notes“ (1965), „Berlinger,
Se’ev: Zihronot be Ahavah“ (1968)
L.: ÖNB 2002 Susanne Blumesberger
Arnsburg Marie; Aquarellistin und Gesellschafterin
Geb. Wien, 3. 1. 1862
Gest. Wien, 30. 5. 1940
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Ludwig Arnsburg (1816–1891), Hofburgschauspie-
ler und Professor an der Schauspielschule des Konservatoriums; Mutter: Maria Arnsburg,
Burgschauspielerin. Schwester: Sofie Arnsburg-Reiner (1853 –1940), Malerin.
Ausbildungen: 1887–1890 k. k. Kunstgewerbeschule Wien, 1897 Studium in München, seit
1887 Schülerin von Friedrich Sturm an der Kunstgewerbeschule. 1891–1894 Studium bei
Hugo Darnaut.
Laufbahn: M. A. war als Aquarellistin im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika