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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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A | Autsch164 L.: Giebisch/Gugitz 1964, Hladej 1968, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Pernerstorfer 1988, www.innsbruck.at/frauenlexikon, http://members. aon.at/zeitlupe/ Autsch Maria Cäcilia; Ordensfrau Geb. Röllecken, Deutsches Reich (Nordrhein-Westfalen, Deutschland) 26. 3. 1900 Gest. Auschwitz, Deutsches Reich  – Generalgouvernement (Oświęcim, Polen), 23. 12. 1944 M. C. A. wurde am 26. März 1900 in Röllecken (Westfalen) als Tochter von August Autsch, einem aus dem Siegerland stammenden katholischen Maschinisten, als fünftes von sieben Kindern geboren. Um seine vielköpfige Familie zu ernähren arbeitet der Vater in einem Kalksteinbruch. Die Mutter, Amalia Autsch, geborene Schmidt, ist ebenso wie ihr Ehemann stark religiös orientiert und vermittelt ihren Kindern eine streng katholische Einstellung. M. C. A. beginnt bereits im Alter von fünfzehn Jahren damit, zum Unterhalt der Familie beizutragen und nimmt am 12. April 1915 eine Stellung als Kindermädchen an. Später arbeitet sie in einem Modegeschäft der Firma Bischoff und Brögge. Am 17. Oktober 1921 stirbt ihre Mutter Amalia im Alter von fünfundfünfzig Jahren. M. C. A. tritt am 27. September 1933 in das Kloster der Trinitarierinnenkongregation von Valencia ein, einem spanischen Zweig des im 12. Jahrhundert von Johannes von Matha ge- gründeten Trinitarierordens. Das Trinitarierinnenkloster in Mötz (Tirol) existiert nach einer Grundstückschenkung der Gräfin Sarolta Erdödy seit dem Jahre 1926; als erste Ordens- frauen des valencianischen Trinitarierinnenordens kommen Spanierinnen nach Österreich. Die Zielsetzung der Schwestern liegt in der Erleichterung des Schicksals von Menschen in Gefangenschaft. Sie wirken in der Krankenpflege, im Bildungswesen und im Dienst an Befreiung von allen Formen der Sklaverei. Am 4. Juli 1934 bekommt M. C. A. das Ordenskleid und den Namen „Angela Maria vom Heiligsten Herzen Jesu“, damit beginnt ihr Noviziat. Am 20. August legt sie das Gelübde ab. Sie führt den Kindergarten, leitet einen Stickkurs, pflegt Kranke, arbeitet als Mesnerin und hilft den Bauern bei der Feldarbeit, bis sie am 28. September 1938 das endgültige Gelübde ablegt, den ewigen Profess. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich versuchen diese, das Klos- ter in Mötz zu beschlagnahmen. Schwester A. rettet das Kloster, indem sie juristisch zwin- gend argumentiert, dieses sei spanisches Eigentum. Sie kontaktiert den spanischen Kon- sul in Wien und führt mit ihm eine Korrespondenz, die schließlich dazu führt, dass die Nationalsozialisten, um internationale Verwicklungen zu vermeiden, vor der Enteignung des Klosters zurückschrecken. Diese Aktivitäten lenkten den bösen Blick der Gestapo auf Schwester A.; der unmittelbare Grund für ihre Verhaftung liegt allerdings in ihren kriti- schen Bemerkungen über Adolf Hitler. In einem Geschäft in der Nähe des Klosters erzählt Schwester A. von der Versenkung eines deutschen Schiffes in Norwegen  – eine geheim ge- haltene Tatsache, die nur durch das Hören von „Feindsendern“ bekannt geworden sein kann. So wird Schwester A.  – aufgrund einer anonymen Denunziation aus dem Dunstkreis einer missgünstigen faschistoiden bäuerlichen Bevölkerung  – im August 1940 von der Gestapo verhaftet und in das Innsbrucker Polizeigefangenenhaus eingeliefert, wobei, wie Augenzeu- gen später berichten werden, äußerst brutal vorgegangen wird. Als offizielle Haftgründe
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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