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Avinor | A 167
Avinor Gitta, geb. Aszkenazy; Journalistin und Kritikerin
Geb. Wien, 16. 10. 1929
Laufbahn: Emigrierte 1939 nach Israel. War einige Jahre als Radiokritikerin für „Al Hamish
mar“
tätig, veröffentlichte Beiträge in Zeitschriften und war Mitarbeiterin der „Encyclopaedia Judaica“.
L.: Gold 1971
Avi-Yonah Evi, geb. Boyko, Eva; Schriftstellerin
Geb. Wien, 11. 4. 1921
Gest. Jerusalem, Israel, 3. 10. 2011
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Hugo und Elisabeth Boyko, aus Wien stammende Bo-
taniker und Pioniere der israelischen Wüstenforschung. Der Vater erhielt für seine Forschun-
gen über die saline Bewässerung die Flemingmedaille. Die Mutter leistete Pionierarbeit bei
der Anlegung des ersten Parks in Eilat am Roten Meer. E. A.-Y. hat noch zwei Geschwister
(Schwester Maya B. Doray, in N. Y. lebend schreibt Kinderbücher).
LebenspartnerInnen, Kinder: Sie heiratete in erster Ehe den Silberschmied Hans Rawinsky,
blieb kinderlos und wurde bald geschieden. 1955 heiratete sie den Archäologen und Kunsthis-
toriker Michael Avi-Yonah. Ihr Mann starb 1974. Sie hat einen Sohn mit dem Namen Reuven.
Ausbildungen: In Jerusalem besuchte sie die Kunstakademie Bezalel. 1950 ging sie nach Pa-
ris um sich in der Malerei weiterzubilden und schrieb sich bei dem Neoklassizisten Souver-
bie an der Ecole des Beaux Arts ein. Zusätzlich besuchte sie das Atelier von Fernand Leger.
Nach dem Tode ihres Mannes begann sie Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik
zu studieren. Ihre Magisterarbeit beschäftigte sich mit dem Thema der Kunstgrenzen. Ihre
Doktorarbeit hatte den Titel „Abstraktion und latente Bedeutung“.
Laufbahn: Nachdem sie 1936 mit ihren Eltern in Palästina eingewandert war, begann sie sich
mit Philosophie und Kunst zu beschäftigen. Die Zeit des israelischen Unabhängigkeitskrie-
ges verbrachte sie in Nahariya und verrichtete Gelegenheitsarbeiten aller Art. In ihrer Frei-
zeit malte sie oder schrieb Gedichte und kleine Geschichten für Freunde. Später unterrichte-
te sie an mehreren Schulen Zeichnen, organisierte Ausstellungen und schrieb auf Hebräisch
Artikel für eine pädagogische Zeitschrift. Sie beschäftigte sich vor allem mit den stilistischen
Elementen der Zeichnungen von Emigrantenkindern. E. A.-Y. schrieb zwei Kinderbücher
in hebräischer Sprache, die sie auch selbst illustrierte. Besonders in den Kibbuzim fanden
diese Bücher großen Anklang. Zur Dichtung kam sie durch ein traumatisch-spiritistisches
Erlebnis. Ihre Gedichte werden in zahlreichen ausländischen Zeitschriften abgedruckt. Als
Malerin bestritt sie einige Ausstellungen. Sie begleitete ihren Mann auf zahlreichen Reisen
und nützte die Gelegenheit um sich mit Skulpturen zu beschäftigen. 2000 und 2001 stellte
sie ihre Gemälde an der Nora Gallery und im Jerusalemer Artist’s House aus.
Ausz., Mitglsch.: Ab 1974 ist sie Mitglied der englischen Dichtergruppe „Voices“, kurz danach
trat sie der deutschen Abzweigung „Lyris“ bei (Lyrik aus Israel). 1964 erster Preis bei einem De-
signwettbewerb für ein Mosaik des Sprinzak Gebäudes am Campus der Hebräischen Universität.
Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek, http://aviyonah.tripod.com/eva_avi_yonah_cv.htm.
W.: „Lyrisches für die Katz“ (1992), „Still … keine Schwüre“ (1994), „Lyrik für die Katz“ (1999)
L.: Blumesberger 2006, Bolbecher/Kaiser 2000, ÖNB 2002
Susanne Blumesberger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika