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Baier | B 185
Baier Anna; Sängerin
Geb. Wien, 28. 4. 1858
Gest. Wien, 4. 6. 1935
Ausbildungen: Absolvierte das Wiener Konservatorium, Schülerin von Marchesi und Dust-
mann.
Laufbahn: Trat 1880 als Page in den „Hugenotten“ im Dresdner Hoftheater auf, war längere
Zeit in Brünn und Graz engagiert, ab 1884 Mitglied des k. k. Hofoperntheaters.
L.: Eisenberg 1891, http://www.operone.de/
Bailer Adele, Beiler; Illustratorin
Geb. Wien, 1905
Gest. Ragusa, Jugoslawien (Dubrovnik, Kroatien), 1937
Ausbildungen: Studierte an der Kunstgewerbeschule in Wien, war 1921 bis 1923 an der
Allgemeinen Abteilung bei Schufinsky und 1924/25 in der Architekturklasse bei Josef
Hoffmann.
W.: „Hei von Allerlei“ (1924)
L.: Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft Wien 1987, Hochschule für angewandte
Kunst in Wien 1995
Bailly Auguste, geb. Krammel, verh. Neumeier, Neumayer; Verkäuferin und
Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 6. 7. 1915
A. B. wurde am 6. Juli 1915 in Wien geboren. 1931 wechselt sie von der Sozialdemokrati-
schen Arbeiterjugend zum Kommunistischen Jugendverband. 1934 bis 1938 arbeitet sie für
die illegale KPÖ. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland emigriert sie
im März 1938 nach Brüssel und arbeitet dort gemeinsam mit Hedi Urach, Herta Ligeti,
Lotte Sontag, Anni Hand u. a. weiter für den österreichischen Widerstand der KPÖ. In
der Emigration heiratet sie den belgischen Kommunisten Bailly, sodass sie die belgische
Staatsbürgerschaft bekommt. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Belgien
am 10. Mai 1940 versucht A. B. gemeinsam mit Hedy Urach aus Belgien nach Wien zu
gelangen, um dort ihre Widerstandstätigkeit weiterzuführen. Beim Grenzübertritt an der
holländisch-deutschen Grenze werden die beiden Frauen von der Gestapo verhört. Hedy
Urach gibt sich als Hausgehilfin aus, die nach einer Anstellung in Belgien nach Wien zu-
rück will. Als belgische Staatsbürgerin mit belgischem Pass erklärt A. B., sie hätte bei einer
jüdischen Firma gearbeitet und habe in Brüssel geheiratet. Nach dem Scheitern ihrer Ehe
und dem Verlust des Arbeitsplatzes wolle sie jetzt nach Wien zurück. Die Ausreise wurde
ihr nicht gewährt; sie musste nach Brüssel zurück. Einige Zeit später gelingt ihr die Ausreise.
In Wien sucht sie die Verbindung zu ihren früheren GenossInnen. Sie kommt mit Hedy
Urach und Erich Puschmann zusammen. Am 10. Oktober 1941 wird sie von der Gestapo
verhaftet. A. B. wurde beschuldigt, den Auf- und Ausbau der KPÖ zu fördern „indem sie
teils kleinere kommunistische Gruppen bildete bzw. leitete, teils ihre Wohnung oder auch
ihre Anschrift zur Verfügung stellte und die Verbindung zwischen einzelnen Kommunisten
herstellte bzw. aufrecht erhielt.“ Nachdem Hedy Urach in der Zeit ihrer Haft keine der Ge-
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Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika